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Hankensbüttel: Waldbad-Gebühren sollen erhöht werden

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Von: Paul Gerlach

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Das Hauptgebäude des Hankensbütteler Waldbades.
Der Besuch des Hankensbütteler Waldbades dürfte künftig teurer werden: Die Verwaltung spricht sich für Preiserhöhungen aus, das endgültige Votum des Samtgemeinderates steht allerdings noch aus. © Gerlach, Paul

Samtgemeinde Hankensbüttel – Der Besuch des Hankensbütteler Waldbades wird aller Voraussicht nach teurer. Die Entscheidung darüber trifft letztlich der Samtgemeinderat, im Finanzausschuss am Montagabend, 13. März, zeichnete sich aber bereits ab, dass eine Erhöhung der Preise zähneknirschend als unumgänglich angesehen wird.

Familien im Fokus

Die Gebührensatzung wurde durch die Verwaltung überarbeitet. Dabei ging es im Wesentlichen um eine Preisanpassung im Zuge der allgemeinen Verteuerung, die Einführung eines Sozial-Tarifs und eine vereinfachte Regelung für Saisonkarten. Die Tageskarte soll für Erwachsene nun 4,50 statt 3,50 Euro kosten und für Kinder ab 3 Jahren, Jugendliche und Ermäßigte jetzt 3 statt 2,50 Euro. Eine Übersicht findet sich unter www.sg-hankensbuettel.de in den Sitzungsunterlagen zum Finanzausschuss. Gemäß eines von Samtgemeindebürgermeister Henning Evers eingebrachten Vorschlages könnte es bei den Familien-Saisonkarten auf 180 Euro für zwei Erwachsene mit bis zu zwei Kindern sowie 15 Euro pro jedes weitere Kind (bis maximal hin zu einer noch nicht festgelegten Kinderzahl X) hinauslaufen. Bislang waren es 200 Euro für zwei Erwachsene und zwei Kinder.

Laut Evers sollen die Kosten für den Badbesuch „sozialverträglich bleiben“. Man habe sich bei der Gestaltung der Kostenstruktur an den Hartz-IV-Regelsätzen orientiert. „Das Waldbad ist für jeden da, wir wollen keine Gruppe ausschließen, jeder kann dort hingehen.“ Der Badbesuch solle erschwinglich bleiben. Die Verwaltung habe bei der Anpassung versucht, alle Bedarfe abzubilden und die Preise „einigermaßen proportional anzuheben“. In fast allen Fällen geht es um ein Plus von 20 bis knapp 30 Prozent. Extrakosten fürs Fönen oder fürs Heißduschen sollen weiterhin nicht erhoben werden.

Evers betonte, dass er die durch die Verwaltung angestoßene Überarbeitung der Satzung als Diskussions-Aufschlag sieht. Dem politischen Votum wolle man nicht vorgreifen.

Andreas Kuers (CDU) betonte bei der Sitzung, dass man bei der Gebühren-Ordnung schauen müsse, dass diese verträglich ist, insbesondere für Familien – ein Aspekt, der auch durch das Bündnis 21 unterstrichen wurde. Bei vielen Punkten in der Satzung könne er jedoch mitgehen, sagte Kuers. Sowohl die CDU-Fraktion als auch das Bündnis 21 wollen die Details der Satzung intern noch diskutieren, bis zur Ausschusssitzung war dies offenbar noch nicht erschöpfend erfolgt, sodass die Satzung lediglich zur Kenntnis genommen wurde.

Thomas Lucker (Grüne) sagte, dass er die Anpassung gut findet, aber dass Alleinerziehende mit zwei, drei Kindern sich dann den Badbesuch nicht leisten könnten. Benjamin Hüser (FDP) und Inge Elvers (SPD) stimmten ihm zu, dass man sich diesen Punkt noch mal anschauen müsse. Elvers lobte die Satzung als „grundsätzlich sehr gut aufgebaut“, Hüser hält sie für eine „sehr schöne Arbeitsgrundlage“. In welche grundsätzliche Richtung man will – darüber sei man sich ziemlich einig, so Hüsers Eindruck. Die Satzung müsse für das Personal im Bad handelbar sein, betonte Dirk Köllner (CDU). Gerade auch Kindern müsse es ermöglicht werden, Schwimmen zu lernen. Diesen Weg müsse man weitergehen.

Eine Anpassung nach oben werde in 2023 fällig, sagte Evers. Aber auch eine Verschlankung, insbesondere bei den Jahreskarten, und Erneuerungen der Tarife seien die Ziele. Die Energiekosten seien gestiegen, ebenso falle die Stromrechnung fürs Bad höher aus, die Ausgaben für die Betriebsstoffe und -mittel steigen an. Der Betrieb von Bädern sei stets defizitär. Auch die fürs Bad getätigten Investitionen seien ein Grund für die höheren Eintrittspreise. „Wir wollen das Bad unterhalten und ein schönes Waldbad haben“, sagte Evers. Dies gebe es aber nicht zum Nulltarif. Das Waldbad solle nicht nur eines der schönsten und schicksten Bäder in der Region sein, sondern auch eines der energieeffzientesten. Die Preise in der gesamten Bäderlandschaft gehen nach oben, sagte der Rathaus-Chef, beispielsweise auch in Wittingen (das IK berichtete).

Hätten die nun veranschlagten Preise schon fürs Jahr 2022 gegolten, hätten die Mehreinnahmen für die Samtgemeinde nach Angaben von Evers bei ungefähr 50 000 Euro gelegen. „Das ist nicht ganz unwesentlich für uns.“

Ein Quartett noch ungeklärter Punkte

Samtgemeindebürgermeister Henning Evers machte bei der Finanzausschuss-Sitzung deutlich, dass vier Punkte noch offen sind. So müsse man für sich in der Satzung noch die Definition von Familien und Paaren festlegen. Auch müsse geprüft werden, inwiefern Auszubildende, Studenten, FSJler und FÖJler bei den Tarifen noch mit niedrigeren Kosten eingestuft werden. Evers’ ausdrücklicher Wunsch ist es, im Sozialtarif die Bewohner des Hauses Niedersachsen mit aufzunehmen. In Sachen Spinde soll eine dauerhafte Nutzung des Wertsachenfaches im Gegenzug für ein Pfand noch geprüft werden.

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