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Die Kita-Alternative: Aktionswoche zur Kindertagespflege im Kreis

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Von: Paul Gerlach

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Daniela Tampier betreut in Repke die „Dorfspatzen“ und lud jetzt zum Tag der offenen Tür ein. „Ich mache es gerne“, sagt sie über ihre Arbeit als Kindertagespflegeperson.
Daniela Tampier betreut in Repke die „Dorfspatzen“ und lud jetzt zum Tag der offenen Tür ein. „Ich mache es gerne“, sagt sie über ihre Arbeit als Kindertagespflegeperson. © Gerlach, Paul

Landkreis Gifhorn/Repke – Die „Dorfspatzen“ in Repke werden mit Herzblut von Daniela Tampier betreut: Die Tagespflegeperson kümmert sich an fünf Tagen die Woche von 7 bis 15 Uhr um fünf Kinder – also die maximal mögliche erlaubte Anzahl. „Ich mache es gerne“, sagt sie über ihre Arbeit. Die Nachfrage sei groß und übertreffe die vorhandenen Kapazitäten.

In dieser Woche (8. bis 14. Mai) findet zum insgesamt fünften Mal die deutschlandweite Aktionswoche „Kindertagespflege“ statt – auch im Landkreis Gifhorn beteiligen sich mehrere Samtgemeinden mit Aktionen. So gab es am 12. Mai in Repke einen Tag der offenen Tür – wobei letztere auch an den sonstigen Tagen immer offensteht, sagt Tampier und grinst. Im Nordkreis gibt es in dieser Woche ähnliche Angebote in Wittingen, Radenbeck, Hankensbüttel und Brome (das IK berichtete). Der DRK-Kreisverband Gifhorn organisiert die Aktionen, Vorträge und offenen Einrichtungstüren.

Der Öffentlichkeit wird dabei deutlich gemacht, was Kindertagespflege ist, was sie leistet, wie Kindertagespflegepersonen arbeiten und welche Herausforderungen bestehen. Die Kindertagespflege gilt als gesetzlich gleichwertige, familiennahe Alternative zur Kita.

Tampier ist mit ihrem Angebot in Repke seit September 2019 am Start. Anfang sei sie skeptisch gewesen, man habe nicht absehen können, wie groß die Nachfrage tatsächlich sein werde. „Aber nun bin ich ausgebucht. Es entwickelt sich in eine Richtung, die ich selbst nicht erwartet hätte.“ Sie profitiert nach eigenen Angaben auch davon, dass sie in Repke mit der B 244 an einer Pendlerstrecke liege. Auf dem Weg zur Arbeit brächten die Eltern ihre Kinder bei ihr vorbei – sogar zwei aus Wittingen. „Es läuft super“, freut sich Tampier. Die meisten Kinder würden gegen 14, 14.30 Uhr abgeholt. Bis dahin werde viel gespielt: Tampier hat im eigenen Haushalt eine große, frei zugängliche Wohnküche im Erdgeschoss, diese ist auf die Bedürfnisse der Kinder gemünzt und entsprechend eingerichtet. Sie verfügt zudem über einen großen Garten mit viel Equipment, der täglich von den Kindern und ihr genutzt wird. Daraufbestehen die Kleinen, selbst wenn das Wetter mal nicht so gut ist. „Der Fokus liegt darauf, viel draußen zu sein. Die Kinder blühen richtig auf“, sagt Tampier. Es gibt eine Sandkiste, es kann mit Wasser gespielt werden oder Beeren gesammelt werden. In familiärer Atmosphäre spielen die Kinder zusammen, es wird gesungen, gebastelt und geturnt.

Als Herausforderung in der Kindertagespflege nennt Tampier Finanzierungsfragen, die mit dem Kreis Gifhorn geklärt werden müssen. Mit den Eltern müsse daher oft geschaut werden, wie an Betreuungszeiten gespart werden kann. Grundsätzlich wird die Betreuung vom Kreis finanziell gefördert. Im Kreis Gifhorn betreuen aktuell 101 Kindertagespflegepersonen etwa 360 Kinder. Sie sorgen dafür, dass Kinder bestmöglich gefördert werden sowie deren Eltern Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren können. Ohne Kindertagesbetreuung steht das Land still: Die außerfamiliäre Betreuung gilt als essenziell für Kinder, Familien, Gesellschaft und Wirtschaft.

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