Werden ungeimpfte Mitarbeiter gemeldet, stehe ein Gespräch mit dem Gesundheitsamt des Landkreises an. „Dabei wird empfohlen, diese Mitarbeiter patientenfern einzusetzen“, führte Tews-Harms aus. „Das ist aber in der Pflege absolut nicht darstellbar.“
Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und der daher sowieso schon nicht einfachen Personalsituation sei es nicht möglich, die Mitarbeiter aus dem Patientenkontakt und damit eben aus der Pflege herauszuziehen. „Ich muss dafür die Verantwortung übernehmen“, erklärte Tews-Harms. Allerdings habe sich gezeigt, dass vulnerable Patienten durch den Einsatz ungeimpfter Pflegekräfte nicht stärker gefährdet werden. „Diese Maßnahme ist einfach nicht effektiv, sie erzeugt nur zusätzliche Bürokratie“, kritisierte die Geschäftsführerin. „Und natürlich auch enorme Unsicherheit unter den Mitarbeitern.“
Natürlich handele es sich bei der Corona-Pandemie um eine dynamische Situation mit stetig neuen Erkenntnissen. „Allerdings muss man darauf auch entsprechend reagieren – und gegebenenfalls auch mal Fehler eingestehen und revidieren“, betonte Tews-Harms. Sie befürworte die Impfungen nach wie vor, ein Betretungsverbot für ungeimpfte Pflegekräfte sei jedoch keine geeignete Maßnahme und trage nicht zum Schutz der Patienten bei.