„Beim Hamburger SV gab es vor etlichen Jahren eine Aktion, die nannte sich Motivationsspende. Das hat mich dazu inspiriert, in 2022 etwas Ähnliches zu machen“, benennt Hahn denn auch, wie er auf die Idee gekommen ist, sich sozial zu engagieren. Er und Kaaden – beide Mitglieder des elf Mann starken Fanclubs „Saaldinos“ – hätten anschließend überlegt, wem sie wie helfen können. Kaaden: „Wir waren gerührt von den Geschichten aus dem Kinderhospiz in Halle. Da dachten wir uns: Die unterstützen wir finanziell!“ Es habe sich eine Eigendynamik daraus entwickelt, die dann in der Reise gipfelte.
Eine Tour über vier Etappen und rund 350 Kilometer vom heimischen Landsberg in Sachsen-Anhalt bis zum Hamburger Volksparkstadion (das IK berichtete). Oder wie Hahn ausführt: „Wir fahren meist gegen 8 Uhr los und bleiben für acht bis achteinhalb Stunden im Sattel. Ein erstes Teilstück führte über 100 Kilometer bis nach Oschersleben. Das war am Mittwoch. Donnerstag dann die Königsetappe über Wolfsburg bis nach Repke. Sie ist 107 Kilometer lang gewesen und hat uns auch am Bernsteinsee vorbeigeführt.“
Dass die zwei Radler und Hahns Sohn Nicholas (er transportierte mit dem Auto Kleidung und Verpflegung) in Repke Station machten, ist auf die guten Verbindungen zum heimischen HSV-Fanclub „Schwarzwasser 1887“ zurückzuführen. Die „Schwarzwasseraner“ um den Vorsitzenden Torsten Schäfer seien Hahns Angaben zufolge nämlich „einer von nur wenigen Fanclubs, Firmen und dergleichen gewesen, die uns überhaupt Unterstützung zusagten.“ Man habe 33 Anschreiben verfasst, aber meist Absagen bekommen. Hahn erklärte: „Die begründeten das dann so: ‘Wenn wir das für einen machen, müssten wir es für alle machen.’“
Dessen ungeachtet hatten die zwei Aktivisten bis Donnerstag Spendengelder in Höhe von 1500 Euro beisammen. Das meiste sei dabei aus dem Freundeskreis gekommen – oft zwischen 5 und 20 Euro, wie Hahn erklärt. „Aber auch Städte wie Winsen/Luhe – der Etappenzielort am Freitag – oder die Samtgemeinde Hankensbüttel haben uns geholfen und jeweils 100 Euro beigesteuert.“
Und die kamen am Donnerstag auch in Emmen schnell dazu. Nicht über das fürs Kinderhospiz eingerichtete PayPal-Konto SKDinos-unterwegs@t-online.de, sondern in bar. Im Gasthaus Pasemann trafen Hahn und Kaaden nämlich einige Mitglieder der „Schwarzwasseraner“ zum Abendessen. Beim Fachsimpeln über das heutige HSV-Spiel kamen Hahn und Kaaden schließlich ihrem Spendenziel näher: „2000 Euro sollen es schon sein“, sagten die zwei Landsberger.