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Anbau an Sprakensehler Kita in Modulbauweise?

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Von: Hans-Jürgen Ollech

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Der Schul- und Kindertagesstättenausschuss der Samtgemeinde Hankensbüttel vor der Sprakensehler DRK-Kita.
Der Schul- und Kindertagesstättenausschuss der Samtgemeinde Hankensbüttel tat sich in Sachen Erweiterung der DRK-Kita Sprakensehl schwer. © Ollech, Hans-Jürgen

Sprakensehl – Mit der Erweiterung der DRK-Kindertagesstätte in Sprakensehl beschäftigte sich nun der Schul- und Kita-Ausschuss der Samtgemeinde Hankensbüttel. Der Grund für die Erweiterung ist die Schließung des „Waldkindergartens“ am Elbe-Seitenkanal, da das Landesjugendamt die Betriebserlaubnis nicht verlängert und entzogen hatte.

Den Anlass für den Entzug der Betriebserlaubnis erklärte die Behörde in einem Schreiben an die Samtgemeindeverwaltung Anfang Mai mit der direkten Nähe zum Elbe-Seitenkanal. „Damit steht nun das endgültige Aus für die Waldkita fest“, erklärte Verwaltungsmitarbeiter Patrick Dammann. Nun muss schnell gehandelt werden. Einerseits muss die Gruppe in der Kita Sprakensehl untergebracht werden, andererseits dort zusätzliche Räume geschaffen werden. Schließlich, so Kita-Leiterin Sabine Lembke, möchte man die Waldkita-Gruppe zusammen lassen. Auch die Erzieherinnen sollen mit der Gruppe nach Sprakensehl wechseln. Ferner müssen aber auch elf Kinder von Sprakensehl nach Hankensbüttel wechseln, da die Eltern die Kinder schon früh in einer Krippe unterbringen möchten, führte Lembke weiter aus.

Von der Umgruppierung der Krippenkinder nach Hankensbüttel und Aufnahme der Waldkita-Kinder in einem Anbau an der Kita Sprakensehl würden, so Dammann, beide Seiten profitieren. Deshalb sei es nun wichtig, dass die Erweiterung schnellstmöglich umgesetzt werde, um nach den Sommerferien den Betrieb aufnehmen zu können. Ob alle Möglichkeiten ausgeschöpft seien, die Waldkita doch noch zu retten, wollte Ratsfrau Christiane Fromhagen wissen. „Ich kann es nicht verstehen, dass die Waldkita am Kanal nicht weiterlaufen kann.“ Dazu sagte Samtgemeindebürgermeister Henning Evers, dass das Landesjugendamt ausdrücklich wegen der Nähe zum Wasser keine weitere Betriebsgenehmigung erteilen werde. Das sei ein „KO“-Ausschluss, der nicht widerrufen werden könne.

Ratsherr Henning Heers merkte an, dass er aufgrund der nicht vorliegenden Zahlen über die zu betreuenden Kinder und der noch folgenden Kinder keine Entscheidung für die Erweiterung treffen könne. Es müsse an allen drei Standorten – also in Hankensbüttel, Sprakensehl und Steinhorst – strategisch geplant werden. „Viele Fragen sind offen“, betonte Heers. Fromhagen bat um ein konkretes Zahlenwerk, um die Argumentationen nachvollziehen zu können. Dammann mahnte, dass man sich nicht in Verstrickungen verlieren sollte, da Eile geboten sei. Ratsherr Thomas Lucker würde hingegen gerne noch einmal mit den Architekten sprechen, um auch aus deren Sicht zu erfahren, wie eine Erweiterung entweder mit Containern oder Modulen aussehen solle – und was sie kosten würden. Dies sei definitiv nicht mehr zu schaffen, betonte Dammann, da die Architekten einen Planungsvorlauf von sechs bis acht Wochen benötigen – zu lange bis zur nächsten Sitzung des Verwaltungsausschusses.

Evers ging auf den Leserbrief von Friedrich von der Ohe ein, der im IK erschienen ist. Der Verwaltungschef betonte, dass man seitens der Verwaltung zahlreiche Gespräche geführt habe, über die auch die Eltern informiert worden seien. Daher wundere er sich über den Leserbrief. „Außerdem ist die Darstellung von Herrn von der Ohe falsch“, meinte Evers. Er sagte, dass die Samtgemeindeverwaltung stets schnell und umfassend gehandelt habe und alles für einen Wechsel nach Sprakensehl vorbereitet habe. Dabei seien alle Eventualitäten ausgelotet worden. „Wir schaffen hier eine grundsätzliche, langfristige Stärkung des Kita-Standortes Sprakensehl“, so Evers. Die Waldkita am Kanal sei schon immer eine Außenstelle der Kita Sprakensehl und auch nur ein Provisorium gewesen, deren Betriebsgenehmigung irgendwann erlöschen würde.

Schließlich wurde der Erweiterung in Modulbauweise zugestimmt. 250 000 Euro seien bereitzustellen. Durch die Schaffung von 15 Krippenplätzen könnten auch Zuschüsse in Höhe von 180 000 Euro beantragt werden.

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