Zum Gebiet des Forstamts Südostheide gehören 28 Bezirksförstereien aus dem Bereich zwischen den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Helmstedt sowie der Region Hannover und der Stadt Wolfsburg. Der Kreis Gifhorn ist also auch dabei, unter anderem mit Boitzenhagen-Nord und -Süd, Isetal, Sprakensehl-Meinersen sowie Sprakensehl-Ost und -West.
Sieben sehr kritische Jahre
Dass es im Forstamt Südost-heide personelle Probleme gibt, ist Klasen zufolge unter anderem durch den demograpischen Wandel begründet, der einen Fachkräftemangel begünstige. So sei die Situation vor allem in den Jahren zwischen 2020 und 2027 kritisch, weil sich in dieser Zeit mehr Mitarbeiter in den Ruhestand verabschieden als ab 2028. Klasen führte auch zwei andere Probleme auf, durch die sich der personelle Engpass erklären ließe: Das zu den forstlichen Anforderungen gehörende Krisenmanagement, welches er als „Daueraufgabe“ bezeichnete („Mitarbeiter nehmen die Probleme mit nach Hause“) und die damit einhergehende Arbeitsbelastung.
Letztere sei schon seit einigen Jahren überdurchnittlich hoch. Windwürfe wie im Oktober 2017 oder Schäden durch Hitze und Trockenheit seit 2018 erfordern laut Klasen ein Krisenmanagement, das gepaart mit den Dienstleitungsaufgaben (Umgang mit steigenden Holzvorräten, vermehrte Maßnahmen zur Waldverjüngung und Beseitigung von Schäden) das Arbeitsvolumen haben ansteigen lassen. Hinzu komme, dass sich die Mitarbeiter verstärkt mit naturschutz-, umwelt- und forstrechtlichen Belangen beschäftigen müssen.
Bezirksförstereien sollen kleiner werden
Und das alles in Bezirksförstereien mit einer Durchschnittsgröße von 3650 Hektar (ha) im Forstamt Südostheide, durchschnittlich 220 Waldbesitzern sowie jährlich anfallenden 13 000 Festmetern Holz. Ziel ist es Klasen zufolge, die räumliche Ausdehnung der Bezirksförstereien auf je 2500 bis 3000 ha Größe zu verringern – eine Absicht mit Selbstzweck: Denn so sei die Betreuungsintensität innerhalb der Waldgebiete wieder zu erhöhen.
Pensionäre als Unterstützung?
Möglich wird dies aber auch mithilfe anderer Maßnahmen, wie Klasen erklärte: „Wir sollten auch Hilfskräfte einstellen, die das Auszeichnen, die Pflege der Kulturen und das Holzaufmaß übernehmen.“ Infrage kämen dafür Studierende, Forstwirte und Waldbesitzer genauso wie Unternehmer und Pensionäre mit forstwirtschaftlichem Hintergrund. Auch Springer – Klasen nannte sie „Förster zur besonderen Verwendung“ – sollten zur Unterstützung eingestellt werden. Außerdem sei es wichtig, die Arbeit an Förderanträgen oder Holzaufmaßen zu optimieren („Funktionalsierung“) und Beratungsleistungen oder Holzernteprozesse weiter zu digitalisieren.