Die Zahl der Sexualdelikte stieg ebenfalls von 146 auf 235, die Aufklärungsquote hier sank von 94,5 auf 88,1 Prozent. „Hier ist die Zahl der Delikte stark vom Anzeigeverhalten der Bevölkerung und dem zunehmenden Meldewesen durch Internetanbieter und den daraus resultierenden Verfahren abhängig“, erläuterte Mahncke. Denn auch Kinderpornografie gehört dazu, und auf diesem Gebiet gab es in letzter Zeit vermehrt Hinweise amerikanischer Dienststellen.
So stieg unter anderem die Zahl der angezeigten Verbreitungen pornografischer Schriften um 41 auf 123. Die Zahl der Vergewaltigungen stieg gegenüber dem Vorjahr um 8 auf 24, die Fallzahl beim sexuellen Missbrauch von Kindern um 7 auf 29. Sexuelle Belästigungen verdoppelten sich auf 28, sexuelle Nötigungen gingen um 7 auf 9 Taten in die Höhe. Auch die Zahl der Körperverletzungen stieg nach der Pandemie, nachdem es wieder öffentliche Veranstaltungen gegeben hatte, um 191 auf 889 auf das Niveau von 2019 an. Mehr als 94 Prozent der Taten wurden aufgeklärt.
Nicht vergleichen mit der Zahl des Vorjahres lassen sich die Fälle häuslicher Gewalt. Denn die heißen nun „Gewalt im familiären Umfeld“ und beziehen weitere Taten ein. 448 Fälle wurden im vergangenen Jahr festgestellt, darunter 295 Taten partnerschaftlicher Gewalt. Dabei gab es 304 weibliche und 155 männliche Opfer, bei den 277 Fällen mit Körperverletzungen waren es 179 weibliche und 113 männliche Opfer, Kinder miteinbezogen. In diesem Bereich verschieben sich durch die Enttabuisierung mehr Fälle vom Dunkelfeld in das Hellfeld. Dennoch ist die Dunkelziffer noch sehr hoch.