5,9 Millionen Euro werden auch für Straßen und Radwege in die Hand genommen, 3,7 Millionen für den Bau in den Bereichen Schule und Verwaltung, weitere 600 000 Euro für andere Investitionen an Schulen.
In der Vorausschau der Kämmerei drohen bis 2026 defizitäre Kreishaushalte. Laut Heilmann könne man die Fehlbeträge aber stets durch Rücklagen decken.
Kuers sprach für die CDU von einem „guten Kompromiss“, den man mit dem neuen Haushalt auf dem Tisch habe. Brigitte Brinkmann (SPD) sah das Zahlenwerk als „gelungenen Haushalt“, bei dem alle Seiten auch Verzicht geübt hätten. Die Grünen sahen mehrere ihrer Forderungen erfüllt, Rüdiger Wockenfuß nannte etwa Mittel für Inklusion, Radwege und das Energiespar-Contracting. Letzteres kompensiere 1690 Tonnen CO2: „Wir pflanzen einen virtuellen Wald.“
Mehrheitlich wurde ein kurzfristig eingereichter Änderungsantrag der CDU angenommen, die unter anderem eine geringere Aufstockung der Stellen in der Kreisverwaltung forderte (6,6 Stellen weniger Zuwachs als von der Verwaltung vorgesehen) und die Sportstättenförderung auf 250 000 Euro reduzieren wollte. Letzteres, so die Fraktionsvorsitzende Telse Dirksmeyer-Vielhauer, sei eine „komplett freiwillige Aufgabe“, man wolle dann nächstes Jahr evaluieren, ob sich an der Summe noch etwas ändern muss. Für SPD-Fraktionschefin Brinkmann waren die Änderungswünsche der CDU „ein gangbarer Weg“. Wockenfuß hielt derweil die Reduzierung des Stellenzuwachses „für nicht angezeigt“.
FDP und Unabhängige enthielten sich am Ende – man sehe zu viele neue Stellen und zu wenig Auseinandersetzung mit den freiwilligen Leistungen. Für die AfD erklärte der haushaltspolitische Sprecher Frank Lange, seine Fraktion werde „aus grundsätzlichen Erwägungen“ nicht zustimmen. Man vermisse unter anderem das Konnexitätsprinzip – der Kreis zahle etwa bei der Flüchtlingsversorgung für Aufgaben, die von höheren Ebenen bestellt werden. Und die Verwaltung arbeite zwar „am Anschlag“, doch machten zusätzliche Stellen keinen Sinn, wenn noch rund 50 vorhandene unbesetzt seien.
Jan-Phillip Meyer (Die PARTEI) bat zwischenzeitlich alle Abgeordneten, „dem Haushalt zuzustimmen, damit wir das nicht im nächsten Kreistag noch mal durchkauen müssen“. Danach wurde zwar noch eine Weile debattiert, doch am Ende war der Kreis-Etat 2023 beschlossene Sache. Mit großer Mehrheit.