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Erdbeben-Hilfe aus Gifhorn

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Von: Pascal Patrick Pfaff

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Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien - Hilfslieferungen des THW.
Nicht im Landkreis Gifhorn, aber in Niedersachsen: Ein mit Hilfsgütern des THW bestücktes Flugzeug wurde am Donnerstag in Wunstorf beladen. Ziel: die Türkei. © Moritz Frankenberg

Landkreis Gifhorn – „Es ist aktuell nicht der richtige Weg, Sachspenden in die vom Erdbeben erschütterte Türkei und Syrien zu bringen. Dafür sind die Einfuhrbestimmungen zu diffizil, die Orte gar nicht durchfahrbar“, sagt Sandro Pietrantoni, Vorstand des DRK-Kreisverbands Gifhorn. Viel mehr könne der Einzelne durch Geldspenden helfen, die über ein Internet-Formular abgegeben werden können: drk.de/spenden/privatperson-spenden/jetzt-spenden/:

• IBAN: DE63 3702 0500 0005 0233 07

• BIC: BFSWDE33XXX

• Stichwort: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien.

Die Spende werde sofort weitergeleitet, so Pietrantoni. „Wir müssen schnell sein, denn die Menschen brauchen Babynahrung, Generatoren und Kleidung. Jetzt!“ Das Kreis-DRK werde indes erst Hilfskräfte schicken, wenn der Auftrag durch das Berliner Generalsekretariat kommt – im Falle eines Hilfegesuchs durch die betroffenen Länder. „Wenn es so kommt, dann würden wir beim Bau von Unterkünften und Krankenhäusern helfen, Wohncontainer aufstellen oder versuchen, die Wasserversorgung zu sichern.“

In der Erdbebenregion helfen auch Kräfte des THW. Laut Olaf Daratha, Ortsbeauftragter des Ortsverbands Gifhorn, sind jedoch keine Mitarbeiter aus dem Landkreis dabei: „Wir sind abgefragt worden, fahren aber nicht hin. Dafür braucht es Bergungsexperten und Ingenieure mit baufachlichem Wissen.“ Es sei genug Fachpersonal vor Ort – laut Daratha Leute aus Frankfurt/Main, die mehr als nur eine Grundlagenausbildung sowie Auslandserfahrung haben. „Sie unterstützen die Einsatzkräfte vor Ort, suchen nach Verschütteten. Und das mit Hunden und Ortungsgeräten, also feinen Mikrofonen zum Abhören des Bodens.“

Daratha zufolge sind die Kollegen am Dienstagabend losgeflogen und arbeiten zuweilen in 12-Stunden-Schichten. Wie viele ins Krisengebiet ausgerückt sind, sei ihm indes nicht bekannt. Bevor dies jedoch alles geschehen kann, brauche das THW ein Hilfeersuchen: „Aus der Türkei ist eines gekommen, nicht aber aus Syrien. Von dort hört man wenig – etwas, das mich am meisten sorgt. Hilfskräfte werden da nicht reingelassen.“

Das THW hat denn auch auf die Signale aus der Türkei reagiert. So sind laut einer Pressemitteilung des Technischen Hilfswerks am Donnerstag 55 Tonnen Hilfsgüter in das Land am Bosporus gebracht worden. An Bord der zwei Flugzeuge, die von Wunstorf aus starteten: Zelte, Heizlüfter und Decken.

Und auch die Stadt Wolfsburg hilft: Sie stellt umgehend 100 000 Euro zur Verfügung.

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