Der Landkreis verweist auf Anfrage darauf, dass das Regelsystem – Ärzte, Kliniken – nach dem Willen der Landespolitik die Hauptverantwortung bei der Impfkampagne trägt. Aufgabe der mobilen Impfteams (MIT) des Landkreises sei vor allem das Impfen besonders gefährdeter Personengruppen, etwa in Pflegeheimen. Das geschehe täglich. Die offenen Impfangebote seien „eine freiwillige Zusatzleistung“, der Erlass des Landes bezeichne sie sogar als „nachrangig“.
Mit anderen Worten: Die personellen Kapazitäten erlauben aktuell offenbar nicht mehr solcher offenen Termine. Mangelnder Impfstoff-Nachschub sei jedenfalls nicht das Problem. Die Kreisverwaltung ist aber nach eigenen Angaben in Gesprächen mit den Gebietseinheiten, um weitere offene Angebote zu schaffen. Geplant wird auch, mit Terminvergabe zu arbeiten.
Angesichts der Diskussion über 2G-plus – also Testungen auch für Geimpfte und Genesene – stellen sich viele Bürger auch wieder die Frage: Wo bekomme ich einen offiziellen Test? Der Landkreis sagt dazu auf IK-Anfrage, dass eine Neu- oder Wiedereröffnung von Testzentren derzeit in Planung sei. In Wittingen wird eins am 1. Dezember auf dem Rewe-Parkplatz an den Start gehen.
Laut Kreisverwaltung stellen die einst erteilten Beauftragungen an die Betreiber eine Berechtigung dar, Corona-Tests anzubieten – aber keine Verpflichtung. Der Landkreis habe die Beauftragungsverträge bewusst nicht gekündigt, damit der Testbetrieb jederzeit wieder aufgenommen werden kann.
Dass die Delta-Variante auch im Landkreis Gifhorn inzwischen für reichlich Impfdurchbrüche sorgt, bestätigt eine Antwort des Landkreises auf eine IK-Anfrage: Demnach sind aktuell „20 bis 30 Prozent“ der Neuinfizierten vollständig geimpft. Die Intensivstation im Helios-Klinikum Gifhorn ist bis auf zwei Betten voll belegt, das entspricht 83,33 Prozent Auslastung. Vier Personen zwischen 50 und 80 Jahren werden dort nach Angaben der Klinik derzeit wegen Covid-19 behandelt.