Kein Neptunfest im Bromer Freibad

Brome – Ab und zu ist draußen noch eine winterliche Frische zu spüren, doch so langsam nimmt uns das Frühjahr in Beschlag. Mit den zart steigenden Temperaturen und dem nahenden „Wonnemonat“ Mai stellt sich nun auch die Frage, wie es um den Freibad-Betrieb in Brome bestellt ist. Der steht nämlich kurz bevor – wenn auch dieses Jahr ohne Neptunfest.
Laut Ralf Bettermann, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Brome und Vorstandsmitglied beim Freibad-Förderverein, wird es wohl um den 15. Mai herum losgehen. Ähnlich wie in den vergangenen Jahren. Abhängig vom Wetter und funktionierenden Filteranlagen, sehe es in diesem Jahr gut aus mit einer Eröffnung zum benannten Termin.
Putztag im nächsten Monat
„Es gibt am 6. Mai ein großes Reinemachen. Da werden Büsche beschnitten, Bänke aufgestellt und winterliche Rückstände vom Rasen entfernt“, so Bettermann. Dabei seien alle Freibad-Mitarbeiter, die DLRG aus Brome und einige Dauerschwimmer beteiligt. Und nachdem das Wasser etwa im Baby- oder Sprungbecken aufgefüllt ist, steht dem Badebetrieb nichts mehr im Wege.
„Wie schon 2022 wird die DLRG Schwimmkurse anbieten. Die Kinder kamen damals wie heute aus Städten wie Wolfsburg, aber auch aus der Sassenburg und aus Sachsen-Anhalt“, erkennt Bettermann ein großes Einzugsgebiet. Die Gäste könnten damit rechnen, dass der Schwimm-Betrieb dann bis Mitte September läuft – abhängig von den Witterungsverhältnissen.
Ob die Preise wie in Wittingen (im Schnitt 10 bis 12 Prozent) oder Hankensbüttel (etwa 20 bis 30 Prozent) angehoben werden (das IK berichtete), das ist dem DLRG-Vorsitzenden nicht bekannt. Bromes Samtgemeindebürgermeister Wieland Bartels wusste dagegen auf IK-Nachfrage, dass „eine preisliche Anpassung nicht vorgesehen ist“. Eine Tageskarte koste für Erwachsene demnach weiterhin 3,20 Euro und für Kinder und Jugendliche 1,60 Euro – wobei Unter-Dreijährige freien Eintritt haben. Die Abendkarte ab 18.30 Uhr ist nach wie vor für einen Euro zu bekommen. „Auch bei den Saisonkarten hat sich nichts verändert. Für Familien kostet sie 100 Euro, Erwachsene zahlen 85 Euro und Kinder sowie Jugendliche 38 Euro“, fasst Bartels zusammen.
Für Bettermann ist die Saisonkarte gut angelegtes Geld: „Wer 25 Mal schwimmt, hat die Kosten wieder raus.“ Und das in einem sozial engagierten Umfeld, wie er sagt. So seien in Brome „die Trainingsbedingungen so gut wie kaum woanders“. Unterstützung gebe es von der Samtgemeinde, dem Flecken Brome und der DLRG, die alle „Hand in Hand arbeiten“. Mit einem Ziel: nämlich die Kinder minimum zum Schwimmabzeichen in Bronze zu führen. „Schließlich sollen sie ja auch wirklich Schwimmen können.“
Eine männliche Meerjungfrau
Was sie erlernt haben, werden sie jedoch nicht auf dem Neptunfest zeigen können. Zumindest nicht dieses Jahr. „Es treten da ja auch Musikacts auf, die mal nicht eben in zwei Wochen zu organisieren sind. Manchmal dauert das zwei Jahre“, so Bettermann, der betont, dass die Planung für ein solches Ereignis viele zeitliche Ressourcen bindet. „Wer dann aber noch von den Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie beeinflusst ist, kann das nicht so organisieren wie gewohnt. Demnach verzichten wir für dieses Jahr auf das Neptunfest, planen aber einen Familientag.“
Dieser fiele kleiner aus und richte sich an die Kinder und Jugendlichen. Ein Event, nur ohne Musik. Das Neptunfest solle in 2024 gegen Ende der Sommerferien steigen – „wenn es auch wieder mehr Gäste gibt“. Zum Rahmen-Programm dürften laut Bettermann nicht nur Musik und Tanz gehören, sondern auch die Erste-Hilfe-Vorführungen der DLRG sowie Stände des Schießvereins oder der Aller-Ohre-Wölfe. Außerdem sei das Datum günstig: „Das Freibad wird in 2024 stolze 90 Jahre alt, die DLRG Brome 75 und der Förderverein für das Freibad hat dann sein 20-jähriges Bestehen“, sagt Bettermann.
Gut möglich, dass Wieland Bartels dann als Meerjungfrau dabei ist: Schließlich hat er aus dem letzten Jahr noch Wettschulden einzulösen: „2022 bin ich ja vom Fünfmeterturm ins 14 Grad kalte Wasser gesprungen: Mit Bromes Bürgermeister Lothar Hilmer zusammen. Der hat das aber nur gemacht, damit ich mich im Gegenzug demnächst ins Kostüm werfe“, so Bartels, der den diesjährigen Ausfall des Neptunfests bedauert. „Das ist schade. Aber zumindest haben wir ja in 2023 das Drömlingsfest vor Ort.“