Dass das Thema einige Eltern schon länger beschäftigt, wurde bei der Sitzung in der Turnhalle der Grundschule Voitze erneut deutlich. Dabei kritisierten sie Quantität, Qualität und die hohe Fleisch-Lastigkeit des Essens, das auf dem Tisch ihrer Kinder lande. Bereits in vergangenen Schulausschusssitzungen wurde das Thema in Einwohnerfragestunden angesprochen (das IK berichtete).
Die Vertreter des sachsen-anhaltinischen Unternehmens nutzten die Möglichkeit, auf ihre Strukturen – und den derzeitigen Wandel – einzugehen. Mit Stammsitz in Magdeburg, wird das Essen für die Schulen und Kitas in einer Großküche in Klötze hergestellt. Dort werden seit 2003 ungefähr 2000 Essensportionen pro Tag hergestellt. Diese gehen dann an Seniorenheime, Kindertagesstätten, Schulen oder werden bei Seminaren ausgeteilt. Für die Mensa in Rühen gibt es noch eine separate Teilzubereitung, bei der dann beispielsweise Nudeln frisch gekocht werden. Eltern in der Samtgemeinde können aus drei Menüs auswählen.
Seit Januar findet auch nach einem Wechsel in der Geschäftsführung eine Umstrukturierung des Unternehmens statt. Seitdem habe man den geforderten vegetarischen Anteil der Menüs noch weiter erhöht. Ein wichtiger Punkt, so schilderten es die Unternehmensvertreter, sei in diesem Jahr die Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). In der Sitzung gingen die Vertreter von „Menü Express“ aber auch darauf ein, dass eine weitere Umstellung durch die Breite ihres Versorgungsauftrages nur schrittweise erfolgen könnte.
In der anschließenden Diskussion gab Ausschussvorsitzender Gerhard Borchert (CDU) zu bedenken, dass die abzudeckenden Personengruppen grundsätzlich schwierig zu vereinen seien. „Kinder und Senioren haben doch sehr unterschiedliche Ansprüche.“ Borchert fragte, ob man die Menüs nicht schon grundsätzlich trennen könnte. Da gab es von der Unternehmensseite allerdings eine klare Absage. „Das geht in unseren Küchen nicht.“ Aber durch die Auswahl aus drei Gerichten lasse sich der unterschiedliche Anspruch umsetzen, so der Unternehmens-Tenor.
Auch die Eltern nutzten die Gelegenheit, um über ihre Eindrücke zu sprechen. „Die Qualität des Essens ist teilweise mangelhaft, auch die pure Quantität reicht oft nicht aus“, sagte eine Mutter, die durch ihre Tätigkeit an einer Schule ebenfalls auf das Angebot zurückgreift. Manche Kinder würden selbst nach dem Mittagessen hungrig bleiben. Eine andere Mutter drängte darauf, dass vegetarische Gerichte nicht immer gleichbedeutend mit einer Süßspeise sein dürften.
Die Vertreter von „Menü Express“ machten deutlich, dass derzeit stark an der Qualitätssteigerung gearbeitet werde. „Wir befinden uns in enger Rücksprache mit der Küche.“ Auch die Kochprozesse sollen überprüft werden. Ein weiterer Gesprächstermin wurde bei der Sitzung zwischen Eltern und dem Unternehmen vereinbart. Dabei meldete sich auch ein Elternratsmitglied aus dem Kita-Bereich zu Wort. „Wir wären gerne bei weiteren Gesprächen dabei.“