Explosion in Männerwohnheim in Hamburg – neue Details

90 Bewohner mussten evakuiert werden. Mehrere wurden verletzt. Ein 61-jähriger Bewohner schwebt in Lebensgefahr. Die Polizei ermittelt nun, wie es dazu kam.
Hamburg – 186 Personen haben Platz in dem Männerwohnheim an der Straße Bornmoor in Hamburg-Stellingen. Ausgerichtet ist die Anlage für Wohnungslose, die sonst auf der Straße schlafen müssten. Am Donnerstagabend, 10. November 2022, ist es genau dort zu einer schweren Explosion gekommen. Der Grund ist bisher unklar.
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Explosion in Hamburger Männerwohnheim: Polizei leitet Ermittlungen ein – 61-jähriger Bewohner in Lebensgefahr
Die zunächst eingeleiteten Ermittlungen durch den sogenannten „Kriminaldauerdienst“ (LKA 26) wurden später im Zuge der Arbeiten vom Landeskriminalamt für Branddelikte (LKA 45) übernommen. Am Freitagmorgen dauerten die Ermittlungen noch an. Auch die Feuerwehr Hamburg sah am gleichen Morgen erneut nach möglichen Brandnestern oder weiteren Gefahren.

Klar ist bislang, dass die Explosion in einem Zimmer eines 61-jährigen Mannes entstanden ist. Durch die enorme Druckwelle wurde, neben diversen Fensterscheiben und Türen, auch eine Außenwand schwer beschädigt. Eine klare Wölbung nach außen ist zu erkennen. Insgesamt wurden 90 Personen aus dem mutmaßlich einsturzgefährdeten Gebäude evakuiert.
Explosion in Hamburg-Stellingen: Männerwohnheim offenbar unbewohnbar
Nun muss geklärt werden, wie es weitergehen kann. Ein Notfallmanager von „Förder und Wohnen“ war am Freitagmorgen vor Ort, neben Mitarbeitern der Stadt und der Polizei. Klar scheint allerdings zu sein, dass das Gebäude in Hamburg zunächst für unbewohnbar erklärt wird. Vor Ort wurde der Entschluss gefasst, das Gebäude komplett mit Bauzäunen abzusichern.
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Der lebensgefährlich verletzte Bewohner wurde noch am Abend in eine Spezialklinik gebracht. „Weitere Informationen zu seinem aktuellen Gesundheitszustand liegen derzeit nicht vor“, berichtet die Polizei Hamburg und fährt fort: „Fünf weitere Bewohner der Unterkunft erlitten oberflächliche Schnittverletzungen durch umherfliegende Trümmerteile und wurden ambulant behandelt.“

Explosion in Hamburg wirft Fragen auf: Das sagt „Förder und Wohnen“ zu dem Vorfall
Bislang gibt es nur Vermutungen, wie es zu der Explosion kommen konnte. In dem Wohnheim gibt es mehrere Gemeinschaftsküchen. Möglicherweise wollte der 61-jährige Mann in seinem Zimmer mit einem Feldkocher und einer Gasflasche sein Essen aufkochen. Susanne Schwendtke, Pressesprecherin von „Förder und Wohnen“ sagte im Gespräch mit 24hamburg.de: „Die Polizei ermittelt. Wir stellen keine Spekulationen an.“ Allerdings dürften die Bewohner in ihren Zimmern keine Gasflaschen oder ähnlich brennbares lagern. „Nein, das verbietet die Hausordnung“, so die Sprecherin von F&W.
Könnte der Bewohner vielleicht gefroren haben und wollte sich mit einem Heizstrahler aufwärmen? Dagegen spricht, dass jedes Zimmer mit einem eigenen Thermostat ausgestattet ist und jeder Bewohner die Temperatur in seinem Zimmer selber bestimmen kann. „Das Gebäude wird mit einer Gastherme im Keller beheizt. Die Bewohner können die Raumtemperatur in ihren Zimmern selbst per Thermostat einstellen“, bestätigt Susanne Schwendtke.