Corona-Infektionen in Deutschland: Reproduktionszahl steigt vierten Tag in Folge
Das Coronavirus bleibt in Deutschland das Thema. Die Zahl der Neuinfektionen scheint stabil. Hat sich die Lage in der Corona-Pandemie entspannt? Alle Entwicklungen im News-Ticker.
- Coronavirus-Pandemie*: Die Neuinfektionen und Covid-19* treiben Deutschland weiter um.
- Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist weiter auf hohem Niveau. Besonders in Bayern steigen die Werte, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) berichtet (Update vom 8. September, 6.08 Uhr).
- Doch wie steht es um die Gefahrenlage? Weniger bekannte Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache.
- Sind viele Corona-Infizierte in Quarantäne, obwohl sie offenbar nicht mehr ansteckend sind? (siehe Update 6. September, 11.35 Uhr).
- Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) empfiehlt, den Herbst- und Weihnachtsurlaub in Deutschland zu verbringen.
+++++ Wir beenden hiermit diesen Ticker. Weitere Informationen zum Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland finden sie in unserem neuen News-Ticker +++++
Update vom 8. September, 7.44 Uhr: Die AOK will die Preise für die Corona-Tests drücken. Der AOK-Chef Martin Litsch forderte Gesundheitsminister Jens Spahn auf den Krankenkassen die gesetzliche Möglichkeit für Preisverhandlungen einzuräumen. Es „unangemessen“, dass die Kassen für jeden Test auf das neuartige Coronavirus knapp 40 Euro bezahlen müssten. „Die Labore machen damit inzwischen dicke Gewinne“, sagte Litsch gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Laborbetreiber hätten ihm bestätigt, dass sie mit der Hälfte des Preises „gut leben könnten“. Ein Preis von 20 Euro wäre also „durchaus angemessen“. Für die Kassen gebe es aber derzeit keine Möglichkeit einen niedrigeren Preis durchzusetzen. „Uns sind hier die Hände gebunden“, beklagte der AOK-Chef. Er appelliere deshalb an Spahn, „den Weg dafür zu ebnen, dass die Kassen mit Laboren die Preise für Corona-Tests selbst verhandeln können“. Dann könnten die Kassen für ihre Versicherten und die Arbeitgeber „viel Geld sparen“.
Coronavirus in Deutschland: RKI meldet 1499 Neuinfektionen
Update vom 8. September, 6.08 Uhr: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) haben die Gesundheitsämter in den vergangenen 24 Stunden 1499 neue Corona-Fälle und vier Todesfälle gemeldet. Zum Vergleich: Am Montag waren es 814. Allerdings melden einige Gesundheitsämter am Wochenende keine Zahlen an das Institut, es kommt zu Meldeverzögerungen.
Derzeit sind rund 16.469 Coronavirus-Fälle aktiv. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) mindestens 252. 298 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 8.9., 0.00 Uhr). Bis Dienstagmorgen hatten etwa 226.500 Menschen die Infektion überstanden.
Die Reproduktionszahl - kurz R-Wert - liegt nach RKI-Schätzungen laut Mitteilung vom Montag bei 1,12 (Vortag: 1,10). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Der R-Wert ist in den vergangenen Tagen in Folge von 1,00 auf 1,12 gestiegen. Das 7-Tage-R liegt bei 0,95 (Vortag: 0,97). Der Wert bildet das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen ab.
Coronavirus: WHO äußert sich zum Gesundheitswesen in Deutschland
Update vom 7. September, 19.10 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Milliarden Euro schwere Paket für den öffentlichen Gesundheitsdienst in Deutschland als vorbildlich gelobt. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie sollten andere Länder diesem Beispiel folgen, forderte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. Die schnelle Ausbreitung des Virus habe deutlich gemacht: Viele Staaten vernachlässigen ihr Gesundheitswesen.
Im öffentlichen Gesundheitsdienst Deutschlands sollen bis Ende 2022 mindestens 5.000 zusätzliche unbefristete Vollzeitstellen geschaffen werden. Darauf hatten sich Bund und Länder verständigt. Zunächst sollen im kommenden Jahr 1.500 neue Stellen für Ärzte, weiteres Fachpersonal und Verwaltungsangestellte entstehen.
Corona-Impfstoff-Kandidat wird auch in Deutschland getestet
Update vom 7. September, 16.52 Uhr: Die klinische Studie zum Corona-Impfstoff-Kandidaten der Mainzer Firma Biontech und ihres Partners, des US-Pharmaherstellers Pfizer, kann auch in Deutschland durchgeführt werden. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat die Tests der sogenannten zweiten und dritten Phase genehmigt, wie die Unternehmen am Montag in Mainz und Berlin mitteilten.
Als Teil der weltweiten Zulassungsstudie, die von Biontech und Pfizer im Juli gestartet wurde, werden die Tests Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten an bis zu 30.000 Probanden prüfen. Während einige Studienteilnehmer den Impfstoff erhalten, wird anderen ein Placebo gespritzt. „Eine große, kontrollierte Phase-3-Studie ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Sicherheit und Wirksamkeit eines Impfstoffs zweifelsfrei zu belegen“, erklärte Biontech-Mitgründer Ugur Sahin. Die Beteiligung von Studienzentren in Europa und nun auch in Deutschland habe „speziell zum Ziel, eine hiesige Zulassung zu unterstützen“.
Verlaufen die klinischen Studien erfolgreich, so wollen die beiden Unternehmen im Oktober bei den Behörden die Zulassung der Corona-Impfung beantragen. Wird sie genehmigt, sollen bis Ende 2020 schon bis zu hundert Millionen Impfstoffdosen verfügbar sein. Bis Ende 2021 könnten mehr als 1,3 Milliarden Dosen produziert werden.
Update vom 7. September, 16.49 Uhr: Ab dem heutigen Montag wird mit der Auszahlung des Corona-Kindergeldes begonnen. Die finanzielle Unterstützung soll Eltern helfen - und auch der deutschen Wirtschaft als Konjunkturprogramm. Die wichtigsten Infos über die Auszahlung gibt es hier*.
Durch Corona-Pandemie könnten Medikamenten-Engpässe entstehen
Update vom 7. September, 14.48 Uhr: Experten befürchten aufgrund der weltweit angespannten Lage wegen der Corona-Pandemie einen möglichen Engpass bei wichtigen Medikamenten und Impfstoffen. Als Grund führen sie unter anderen bestehende Handelsbeschränkungen an. Viele - auch versorgungskritische - Medikamente werden inzwischen aus Kostengründen nicht mehr in der EU, sondern in China oder Indien hergestellt.
„Wenn wir für einen wichtigen Wirkstoff nur einen Produzenten haben und der sitzt irgendwo, wo es zum Lockdown kommt, kann das schwerwiegende Folgen auch für die Versorgung hier in Deutschland haben“, sagte Martin Schulz von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Schulz nannte als Beispiel die Antibiotika-Herstellung, die inzwischen „zu gut 90 Prozent“ in Ostasien stattfindet. Auch Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnte vor Lieferengpässen bei Arzneimitteln wie Impfstoffen*.
Update vom 7. September, 9.56 Uhr: In der Berichterstattung über das Coronavirus finden sich überwiegend zwei Zahlen, die den Verlauf der Pandemie dokumentieren: die Neuinfektionen und die Reproduktionszahl, der sogenannte R-Wert. Auch auf Grundlage dieser Zahlen entscheidet die Politik über Corona-Einschränkungen und Lockerungen. So müssen etwa ab Schulstart nach den Sommerferien Schüler und Lehrer in Bayern auch im Unterricht vorerst Masken* tragen.
Doch es gibt weitere Parameter, welche die Schwere ausdrücken. Diese laufen meist unter dem Radar. Sie beweisen allerdings, wie es tatsächlich um die Gefahrenlage bestellt ist. „Die Infektionszahlen sind weiterhin ein guter Indikator für die Dynamik der Pandemie. Die Politik darf es sich allerdings nicht zu einfach machen und nur einen Parameter in den Vordergrund stellen", sagt Virologe Dr. Michael Stürmer der Bild (Bezahlschranke).
Da wären zunächst die Todesfälle. Und diese Zahl ist aktuell sehr niedrig. Während das Robert-Koch-Institut in der Hochphase der Pandemie 2.000 Tote pro Woche meldete, sind es seit Juli keine 50 mehr, zuletzt sogar nur noch bis maximal 30.
Coronavirus in Deutschland: Wenig belegte Intensivbette, weniger schwere Krankheitsverläufe
Ein weiterer Indikator ist die Hospitalisierungsrate. Wie viele Menschen müssen wegen Corona im Krankenhaus behandelt werden? Auch hier ist - wie übrigens auch in Österreich - ein klarer Trend festzustellen: Schwere Krankheitsverläufe von Covid-19 nehmen ab. Während im April noch rund 22 Prozent in Kliniken waren, sind es heute nur noch vier Prozent.
In diesem Zusammenhang ist auch die Zahl der belegten Intensivbetten zu nennen. Obwohl es zuletzt wieder mehr Neuinfektionen gab, ist die Anzahl der Patienten, die instensivmedizinisch betreut werden müssen, gering. Am Sonntag waren es etwa deutschlandweit 218 Menschen.
Schließlich gibt es noch die Positiv-Quote. Dass es zuletzt wieder mehr Neuinfizierte gab, lag nicht nur an den Reiserückkehrern, sondern auch an der Ausweitung der Test-Kapazitäten. Im Vergleich zu Anfang Juli hat sich die Zahl der Tests pro Woche mehr als verdoppelt. So wurden etwa in der letzten August-Woche rund 1,1 Millionen Menschen auf das Coronavirus getestet. Einen positiven Befund erhielten gerade einmal 8.178 Menschen. Die Quote: 0,74 Prozent.

Corona in Deutschland: RKI meldet 814 Neuinfektionen
Update vom 7. September, 6.14 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 814 neue Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Zahl der Todesfälle beläuft sich demnach auf 9.325. Es wurde kein weiterer Todesfall in Verbindung mit Covid-19 registriert. Bis Montagmorgen hatten etwa 225.000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Somit beläuft sich die Zahl der aktiven Corona-Fälle auf 16.474. Allerdings liegen die gemeldeten Fallzahlen am Montag oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. Doch dieser Wert ist der höchste Sonntags-Wert seit dem 26. Mai, twittert Welt-Wirtschaftsresortleiter Olaf Gersemann.
Die Corona-Lage hat sich in der letzten Woche in Deutschland stabilisiert, schreibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht (6. September), die 7-Tage-Inzidenz sei bundesweit wieder gesunken. Deutschlandweit liegt die kumulative Inzidenz im Durchschnitt bei 8,8 Fälle pro 100.000 Einwohner.
Die 7-Tage-Inzidenz liegt in den Bundesländern Berlin, Bayern, Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg und Hessen deutlich über dem bundesweiten Durchschnittswert.
Coronavirus in Deutschland: 7-Tage-Inzidenz
- Berlin: 13,2
- Bayern: 13,1
- Baden-Württemberg: 13,0
- Bremen: 11,4
- Hamburg: 11,1
- Hessen: 10,5
Zwar liegen der R-Wert aktuell um 1 (siehe auch Update vom 6. September, 18.19 Uhr) - der eigentlich als kritischer Wert angesehen wird, doch auffällig sei, dass sich in den letzten Wochen vermehrt jüngere Personen infiziert haben.
Coronavirus-Pandemie: RKI gibt neuen R-Wert bekannt
Update vom 6. September, 18.19 Uhr: Das Robert-Koch-Institut hat den aktuellen Corona-Lagebericht veröffentlicht. Die Reproduktionszahl in Deutschland steigt den dritten Tag in Folge relativ stark - und liegt nun bei 1,10, was dem höchsten Wert seit etwa zwei Wochen entspricht. Am Freitag hatte der R-Wert bei 0,85, am Samstag bei 1,0 gelegt. Das geglättete 7-Tage-R bleibt konstant bei 0,97.
Derweil spitzt sich das internationale Wettrennen um einen Impfstoff immer weiter zu - auch Geheimdienste hätten sich eingeschaltet. Experten sehen Parallelen zum Kalten Krieg.
Corona in Deutschland: Neuer Ausbruch an Schule - 100 Personen in Quarantäne
Update vom 6. September, 14.55 Uhr: An einer Schule in Niedersachsen müssen rund 100 Schüler und Lehrer in Quarantäne. Wie die Hannoversche Allgemeine (hinter Bezahlschranke) berichtet, haben sich zwei Corona-Verdachtsfälle an der kooperativen Gesamtschule Sehnde (KGS) bestätigt. Die Schulleitung reagierte demnach schnell. „Dank der guten Vorarbeit und der strengen Regeln müssen sich bisher nicht ganze Jahrgänge in Quarantäne begeben“, sagt Schulleiterin Sandra Heidrich in einer Mitteilung der Stadt Sehnde. In Quarantäne müssten demnach nur die Infizierten und direkte Kontaktpersonen. Zwei Schüler in der Sekundarstufe I aus unterschiedlichen Jahrgängen seien am Freitag positiv auf Corona getestet worden.
Coronavirus in Deutschland: Offenbach lockert Corona-Maßnahmen
Update vom 6. September, 14.35 Uhr: Die Stadt Offenbach ist nach eigenen Angaben wieder im „grünen Bereich“. Deswegen werden die Corona-Maßnahmen gelockert, teilt die Stadt am Sonntag mit. Ab diesem Montag (7. September) gilt keine Maskenpflicht mehr im Unterricht, im öffentlichen Raum dürfen sich wieder mehr Leute treffen, die Sperrstunde für die Gastronomie werde aufgehoben. „Das Risiko in Offenbach ist nicht mehr größer als in anderen Orten“, sagte Gesundheitsdezernentin Sabine Groß. Die 7-Tage-Inzidenz lag in den letzten Tagen unter 20, darum seien die Lockerungen möglich, so die Stadt Offenbach. Am 25. August hatte der Wert noch bei 59 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gelegen. Am Sonntag lag die Inzidenz bei 17,9.
Coronavirus in Deutschland: Corona-Test zu genau? Kritik an strengen Quarantäne-Regeln
Update vom 6. September, 11.35 Uhr: Die Corona-Tests in Deutschland sorgen für Diskussionen. Labore geraten offenbar an die Grenzen ihrer Kapazitäten, zum anderen macht sich Unmut über Genauigkeit der Tests breit. Viele Corona-Infizierte werden von den Gesundheitsämtern in eine häusliche Quarantäne geschickt, obwohl sie offenbar nicht mehr ansteckend sind. Das ergaben Recherchen von WDR, NDR und SZ. Ein PCR-Test, der derzeit als Goldstandard gilt, sei sehr genau und würde kaum einen Infizierten unentdeckt lassen. Der Nachteil sei jedoch, dass die hohe Genauigkeit dazu führe, dass zahlreiche Menschen positiv auf das Coronavirus getestet würden. Dabei sei die Infektion schon so weit fortgeschritten, dass sie kaum mehr Viren im Körper hätten - und auch niemanden mehr anstecken könnten. Wie die SZ berichtet, könnten Testlabore jedoch eine Aussage darüber treffen, wie hoch die Viruslast der Patienten sei. Wie viele Sars-CoV-2-Viren der Betroffene in sich trage. In der Praxis spiele das jedoch keine Rolle. Für die Anordnung einer Quarantäne sei das sehr fragwürdig, so die Kritik.
Der sogenannte Ct-Wert gibt einen Hinweis. Der Wert gibt in der PCR-Analyse an, nach wie vielen Zyklen sich das Coronavirus nachweisen lässt. Schon US-Wissenschaftler fordern einen Schwellwert der Sars-CoV-2-Viruslast in einer Probe, um positive - bzw. tatsächlich ansteckende Menschen besser herauszufinden. Nur das „ja“ oder „nein“ als Testergebnis würde nicht ausreichen.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Viren in der Probe zu finden sind, um so niedriger der Ct-Wert. Auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts ist unter dem Stichwort „Hinweise zur Testung von Patienten auf Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2“ zu lesen, dass eine Probe ab einem Ct-Wert von mehr als 30 als positiv auf das Coronavirus getestet gelte und der Patient demnach ansteckend ist. Wie hoch der Ct-Wert bei einer PCR-Analsye jedoch sei, würden die Gesundheitsämter zum großen Teil nicht erfahren, kritisiert die SZ. Wie die Recherchen von SZ, NDR und WDR zu dem zeigten, würden sich Gesundheitsämter auch nur in Einzelfällen darum kümmern.

Corona-Krise in Deutschland: Absage von Weihnachtsmärkten zu voreilig? Jetzt gibt es die ersten Warnungen
Update vom 6. September, 11.14 Uhr: Weihnachtsmärkte in Deutschland stehen wegen Corona auf der Kippe. Der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom wurde schon abgesagt. Der Städte- und Gemeindebund hat jetzt vor einer voreiligen Absage von Weihnachtsmärkten wegen der Corona-Pandemie gewarnt. Bei rasant steigenden Infektionszahlen „werden öffentliche Veranstaltungen, wie etwa Weihnachtsmärkte, nicht möglich sein“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben), teilt die Nachrichtenagentur AFP mit. Im Laufe der Pandemie habe sich demnach aber gezeigt, „dass flexible Reaktionen und eine Berücksichtigung der lokalen Situation der richtige Ansatz sind“.
Corona in Deutschland: „Weihnachten kann und will man nicht verbieten“
Landsberg zeigte sich zuversichtlich, dass es auch im Winter Städte oder Regionen mit geringen Infektionszahlen geben werde. Dann könnten dort auch Weihnachtsmärkte mit den entsprechenden Schutzkonzepten stattfinden. „Weihnachten mit seinen verschiedenen liebgewonnenen Gewohnheiten kann und will man nicht verbieten“, betonte Landsberg. Dazu gehörten „zumindest in beschränktem Umfang“ auch die Weihnachtsmärkte.
Coronavirus in Deutschland: RKI meldet mehr als 16.900 aktive Corona-Fälle in Deutschland
Update vom 6. September, 8.13 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben 988 neue Corona-Infektionen und einen weiteren Todesfall bis Sonntagmorgen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) gemeldet. Damit gibt es aktuell 16.960 aktive Corona-Fälle in Deutschland.
- Mindestens 249.985 Menschen in Deutschland haben sich nachweislich mit dem Coronavirus Sars-CoV-2
infiziert (Datenstand 6.9., 0.00 Uhr). - Nach RKI-Angaben starben bislang 9325 Menschen in Verbindung mit einer Coronavirus-Infektion.
- Etwa 223.700 Menschen haben eine Virusinfektion überstanden, schätzt das RKI.
Die Reproduktionszahl - kurz R-Wert - lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Samstag bei 1,0 (Vortag: 0,85). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Das 7-Tage-R lag bei 0,97 (Vortag: 0,94). Dieser Wert spiegelt das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger aktuellen Schwankungen.
Coronavirus in Deutschland: Schüler (9) widersetzt sich Maskenpflicht im Unterricht - Die drastische Reaktion folgt
Update vom 5. September, 18.10 Uhr: In der Region Hannover ist ein Grundschüler offenbar von der Schule geflogen, da er das Tragen einer Maske im Unterricht verweigerte. Nach einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung wurde der Neunjährige von einer Privatschule verwiesen. Zuvor hatte der Junge nach wiederholter Aufforderung und trotz Gesprächen mit seinen Eltern keine Maske getragen.
Die Eltern sollen auch ein medizinisches Attest vorgelegt haben, dessen Echtheit die Schulleitung allerdings bezweifelte. So soll der Junge inzwischen auf eine öffentliche Schule gewechselt sein, dort habe man das besagte Attest ohne Probleme anerkannt.
Coronavirus in Deutschland: Spahn nimmt Weihnachtsurlaub ins Visier
Update vom 5. September, 14.52 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bürger angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie eindringlich aufgerufen, Herbstferien und Weihnachtsurlaub in Deutschland zu verbringen. Man habe beim Winterurlaub in Ischgl und im Sommerurlaub gesehen, dass „zumindest bestimmte Arten von Reisen und Urlaub Risiken mit sich bringen und Infektionen mit zurück nach Deutschland bringen, sagte Spahn am Samstag in Berlin. „Das haben wir mit großem Aufwand, aber jetzt für diese Reiserückkehrer-Situation gut in den Griff bekommen.“
Zugleich appellierte Spahn an die Menschen: „Aber vielleicht schaffen wir es ja auch alle zusammen, mal für den Herbsturlaub und vielleicht auch gleich für den Weihnachtsurlaub mit, nicht so weit zu fahren. Sondern einfach mal die Schönheit Deutschlands zu genießen.“ Der Minister fügte hinzu: „Das macht's uns allen, übrigens auch den Gesundheitsämtern vor Ort, deutlich leichter.“
Unterdessen irritierte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble in einem Schreiben an die Abgeordneten zum Thema Maskenpflicht mit seiner Wortwahl.

Coronavirus in Deutschland: Spahn rechnet mit Corona-Schnelltests in etwa sechs Monaten
Spahn machte erneut klar, dass er nicht mit einem raschen Ende der Corona-Pandemie rechnet. Er sei aber zuversichtlich, dass man in sechs Monaten noch besser damit umgehen könne, eine Balance zu finden zwischen bestmöglichem Infektionsschutz und soviel Alltag wie möglich. „Wir werden bis dahin wahrscheinlich Schnelltests verfügbar haben, was für all die Veranstaltungen, über die wir gerade gesprochen haben, einen großen Unterschied macht.“ Zudem werde man „möglicherweise in sechs Monaten eine Idee davon haben, dass Impfstoffe dann auch bald verfügbar sind“. Man werde Tag für Tag und Monat für Monat besser wissen, wie man mit dem Virus umgehen müsse.
Spahn stellte in Berlin gemeinsam mit der Vorsitzenden der Länder-Gesundheitsminister, Berlins Senatorin Dilek Kalayci (SPD), den „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ vor. Der Bund stellt den Länder dafür bis zum Jahr 2026 insgesamt 4 Milliarden Euro zur Verfügung. Damit soll beispielsweise die Digitalisierung und Vernetzung der Gesundheitsämter gestärkt werden. Bis Ende 2022 soll es mindestens 5000 neue und unbefristete Vollzeitstellen in dem Bereich geben.
Update vom 5. September, 14.05 Uhr: Ein Urlauber aus Deutschland hat bei einer Reise nach Norwegen eine Corona-Regel missachtet - das wurde für ihn teuer.
Coronavirus in Deutschland: 57 Schüler müssen in Quarantäne
Update vom 5. September, 13.36 Uhr: In Weimar müssen 57 Schüler der zwölften Klasse in Quarantäne, nachdem in einer Familie der Schule zwei Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen wurden. Das berichtet die Zeitung Welt. Laut Stadtverwaltung sollen die betroffenen Schüler demnach schnellstmöglichst getestet werden. Zu weiteren Kontaktpersonen gehörten auch Erzieherinnen einer Kita - dort werde das Ansteckungsrisiko dem Bericht zufolge aber als „eher gering“ gewertet, weshalb die Kinder die Kita weiter besuchen könnten. Die Erzieherinnen trügen Schutzmasken und sollten vorsorglich ebenfalls auf das Sars-CoV-2-Virus getestet werden.
Update vom 5. September, 7.07 Uhr: Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom frühen Samstagmorgen 1378 Neuinfektionen gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie nachweislich mindestens 248.997 Menschen in Deutschland mit Sars-CoV-2 angesteckt (Datenstand 5. September, 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9324. Seit dem
Vortag wurden zwei Todesfälle mehr gemeldet. Bis Samstagmorgen hatten etwa 222.900 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Der R-Wert liegt nach Schätzungen des RKI vom Freitag bei 0,85 (Vortag: 0,77). Das
bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Der Sieben-Tage-R-Wert liegt bei 0,94 (Vortag: 0,91). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.
Corona in Deutschland: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier optimistisch
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich derweil optimistisch zu den Perspektiven im Kampf gegen das Virus gezeigt. „Ich finde die Meldungen über die aussichtsreiche Forschung an Impfstoffen durchaus ermutigend“, sagte Steinmeier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstag). „Es gibt Licht am Ende des Tunnels - allerdings wissen wir nicht, wie lang die Wegstrecke dahin noch ist.“ Bei Bemühungen und Disziplin dürfe man deshalb jetzt nicht nachlassen „Wir haben den Corona-Ausnahmezustand gemeistert, jetzt werden wir nicht an der Corona-Normalität scheitern.“
Die Belastungen der Menschen seien jedoch real, er verstehe, dass die Sorgen zunähmen. „Doch die gesunkenen Zahlen von Neuinfektionen und die deshalb möglichen Lockerungen sind überzeugende Argumente, auf dem Weg der Vorsicht zu bleiben.“ Aus der „Corona-Müdigkeit“ dürfe keine Rücksichtslosigkeit werden.

Corona-Krise in Deutschland: Steinmeier erwägt Gedenkstunde für Todesopfer
Steinmeier rechnet nicht damit, dass noch einmal so weitgehende Einschränkungen des öffentlichen Lebens notwendig sein werden, wie auf dem bisherigen Höhepunkt der Krise. Alle wüssten, „dass ein zweiter Lockdown extrem schädlich für die Wirtschaft wäre. Und wir dürften nicht mit derselben Akzeptanz rechnen wie noch vor vier, fünf Monaten“, sagte Steinmeier. „Deshalb ist die gesamte Politik in Bund und Ländern darauf ausgerichtet, dieses Szenario zu
vermeiden.“
Der Bundespräsident erwägt eine Gedenkstunde für die Todesopfer der Corona-Pandemie. „Wir dürfen die Trauer der Angehörigen nicht vergessen“, sagte er. „Wir müssen den Menschen in ihrer Trauer helfen - und darüber nachdenken, wie wir unser Mitgefühl ausdrücken können. Wann dafür der richtige Zeitpunkt ist und ob etwa eine Gedenkstunde der richtige Rahmen ist, darüber muss man sprechen, und das tue ich mit den Repräsentanten der anderen Verfassungsorgane.“
Update vom 4. September, 22 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland scheint sich erneut auf der gleichen Stufe wie in den vergangenen Tagen einzupendeln. Wie ntv und focus online am Abend berichten, sollen laut Gesundheitsämter in Deutschland rund 1411 Corona-Infektionen in den vergangenen 24 Stunden registriert worden sein. Die meisten Neuinfektionen soll es demnach erneut in Bayern gegeben haben, 324 Menschen seien in dem Bundesland am Freitag positiv auf das Virus getestet worden. Doch auch Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen melden mit 333 und 284 Fällen erneut hohe Infektionszahlen.
Wie hoch die tatsächlich am Freitag registrierten Zahlen jedoch sind, wird sich am Samstagmorgen zeigen. Dann veröffentlicht das Robert Koch-Institut die offizielle Zahl der Neuinfektionen in Deutschland.
Corona in Deutschland: Nächste Testpanne - nun in Hamburg
Update vom 4. September, 20.30 Uhr: Nach der Corona-Testpanne in Bayern, scheint sich nun auch eine Panne in Hamburg anzudeuten. Wie ntv nun berichtet, sind in Hamburg offenbar 250 Laborproben von Rückkehrern aus Risikogebieten verloren gegangen. Wie die Hamburger Gesundheitsbehörde mitteilt, sei der Grund eine falsche Zuordnung. Demnach sollen Reiserückkehrer betroffen sein, die sich am vergangenen Freitag am Flughafen im Hamburg testen haben lassen.
Wie die Gesundheitsbehörde demnach weiter erklärt, sollen die 250 Personen nun kontaktiert und erneut getestet werden. Eine akute Infektionsgefahr für die Bevölkerung bestehe aktuell nicht, da alle 250 Personen nach ihrem Test dazu angehalten worden seien, sich in Quarantäne zu begeben.
Corona in Deutschland: Corona-Testpanne in Bayern schlägt hohe Wellen
Update vom 4. September, 19.45 Uhr: Christian Drosten sprach in seinem Podcast über eine Verkürzung der Quarantäne von 14 auf fünf Tage. Die Aussage schlug hohe Wellen, sodass der Virologe auf Twitter nachlegte.
Update vom 4. September, 15.30 Uhr: Schon wieder gibt es eine große Corona-Test-Panne in Bayern. Und: Rund 10.000 Menschen sind davon betroffen. Sie sind allesamt zwischen Samstag und Dienstag an bayerischen Flughäfen auf das heimtückische Coronavirus getestet worden. Aber: Sie bekamen nicht binnen der versprochenen Frist von 48 Stunden ein Ergebnis, wie ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums jetzt mitteilte.
Grund sei ein EDV-Problem beim privaten Dienstleister Ecolog gewesen, der im Auftrag des Freistaats an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen die Tests durchführt.
Corona-Pandemie in Deutschland: Scharfe Kritik an der Quarantäne-Pflicht für Reiserückkehrer
Update vom 4. September, 14.35 Uhr: Scharfe Kritik an der Quarantäne-Pflicht für Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten.
„Das System davor war ganz klar das Bessere und hat weniger Schaden angerichtet“, sagte Jens Bischof, Vorstandschef von Eurowings, dem Nachrichtenmagazin SPIEGEL. Die Buchungssituation habe sich für die Fluglinie deutlich verschlechtert, nachdem Bund und Länder beschlossen hatten, dass sich Reiserückkehrer aus Risikogebieten mindestens fünf Tage lang selbst isolieren müssen, erzählte der Manager.
Deshalb streiche die Airline absehbar zahlreiche Flüge nach Spanien und nach Kroatien. Spanien als gesamtes Land und Teile Kroatiens gelten laut Robert-Koch-Institut (RKI) als Covid-19-Risikogebiete - das Auswärtige Amt sprach entsprechende Reisewarnungen aus.
Coronavirus in Deutschland: Armin Laschet äußert sich zu Quarantäne-Plänen
Update vom 4. September, 14.15 Uhr: In Deutschland wird wegen Corona eifrig darüber diskutiert, die Dauer der Quarantäne bei Covid-19-Verdachtsfällen zu verkürzen. Jetzt hat sich auch Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen (NRW), in die Debatte eingeklinkt.
„Es würde das ganze System erleichtern“, sagte Laschet an diesem Freitag in Düsseldorf. Menschen weniger als 14 Tage Quarantäne zuzumuten, erhöhe die Akzeptanz für die Maßnahme. Allerdings müsse ein solcher Schritt wissenschaftlich abgesichert sein. „Und wenn es am Ende Konsens aller Virologen sein sollte, dass in der Tat sieben oder acht Tage ausreichen für eine Quarantäne, dann wird sich die Politik dem nicht verschließen“, meinte der CDU-Politiker.
Corona-Pandemie in Deutschland: Mächtige Panne beim Robert-Koch-Insitut (RKI)
Erstmeldung vom 4. September: Berlin - Technik-Panne beim Robert-Koch-Institut (RKI): Aufgrund technischer Probleme sind am 3. September nach 16 Uhr keine von den zuständigen Landesbehörden mitgeteilten Daten mehr in die Tagesstatistik mit eingeflossen. Daher wurden etwa 650 Corona-Fälle zu wenig ausgewiesen. Das RKI meldete für Tag 782 neue Infektionsfälle.
Das führt dem RKI zufolge auch dazu, dass die 7-Tage-Inzidenzen* in einigen Kreisen unterschätzt werde. Mit der nächsten Aktualisierung um Mitternacht sollen die Daten wieder auf Stand sein.
Coronavirus in Deutschland: „Zuwachs an Fallzahlen hat sich stabilisiert“ (RKI)
Die korrigierte Zahl der Neuinfektionen in Deutschland am 3. September beläuft sich auf 1430. Seit Beginn der Corona-Krise* haben sich demnach rund 247.600 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2* infiziert. Bis Freitagmorgen hatten etwa 221.900 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Das RKI schrieb im Lagebericht von Donnerstagabend: „Der seit Mitte Juli beobachtete Zuwachs in den übermittelten Fallzahlen hat sich in der letzten Woche stabilisiert und die 7-Tage-Inzidenz ist bundesweit wieder gesunken.“

Coronavirus in Deutschland: Sieben-Tage-R bleibt gleich
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert*, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Donnerstagabend bei 0,77 (Vortag: 0,80). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,91 (Vortag: 0,91). Er zeigt das Infektionsgeschehen* von vor 8 bis 16 Tagen. (dpa/AFP/frs) *Merkur.de gehört zum Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.