Das Schicksal schlug erbarmungslos zu: Kurz vor Weihnachten erwarteten Regina und Robby ihren gemeinsamen Sohn. Nun lebt der 36-Jährige alleine.
Kulmbach - Kurz vor den Weihnachtstagen spielte sich im Klinikum Kulmbach ein Kreißsaal-Drama ab: Eine 33-Jährige und ihr Baby starben innerhalb von wenigen Stunden. Der Vater des Kindes ist fassungslos über den doppelten Verlust. "In der Wohnung ist schon alles eingerichtet, im kleinen Bettchen liegt bereits der erste Strampler bereit", sagt der Unterfranke dem Portal infranken.de.
Zehn Tage vor dem errechneten Geburtstermin fuhren Robby H. und seine Partnerin Regina ins Klinikum, es hatten die Wehen eingesetzt. Die Geburt im Kreißsaal verlief zunächst ohne Zwischenfälle. "Ich habe sogar noch die Nabelschnur durchgeschnitten", erinnert sich Robby H. gegenüber infranken.de. Auch einen Namen hatte das Paar schon für den Nachwuchs: Ferdinand.
Doch dann schlug das Schicksal erbarmungslos zu: Ferdinand atmete nicht. Die Ärzte versuchten, den Neugeborenen zu reanimieren - vergeblich. Kurz danach traten auch bei Regina plötzlich Komplikationen auf. Sie musste notoperiert werden und überlebte ebenfalls nicht.
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Mutter und Kind wurden obduziert - Gutachten liegt nun vor
Nun liegt ein Gutachten des rechtsmedizinischen Instituts Erlangen vor. Die beiden Leichname wurden obduziert. Das Gutachten entlastet die Ärzte und gibt Antworten zu den Todesursachen. „Das Kind ist infolge einer Blutung unter die harte Hirnhaut verstorben“, erklärt der Leitende Oberstaatsanwalt Herbert Potzel dem Nordbayerischen Kurier. Im Gutachten wird das als „zentrales Regulationsversagen“ bezeichnet. Vereinfacht gesagt: ein Blutstau. Die Mutter sei an inneren Blutungen gestorben. Hier spricht das Gutachten von einem „Volumen-Mangel-Schock“.
Kreißsaal-Drama: Leitender Arzt spricht von Schicksal
Gegenüber dem Kurier nimmt auch Dr. Benno Lex, der Leitende Arzt in der Geburtshilfe Kulmbach, Stellung zu der Tragödie. Die Ereignisse hätten einen „schicksalhaften“ Verlauf genommen. Man sei jedoch an diesem Tag personell „extrem gut“ aufgestellt gewesen. Diese Ansicht bestätigt auch das Gutachten: Es gebe „keine aktuellen Verschuldensvorwürfe oder Anhaltspunkte für ein Verschulden“ der Ärzte.
Ganz abgeschlossen ist der Fall juristisch aber noch nicht. Die Staatsanwaltschaft habe, wie es in solchen Fällen üblich sei, ein zweites unabhängiges Gutachten in Auftrag gegeben.
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