"Er war einer von uns"
Astronauten nehmen Abschied von Leonard Nimoy
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New York - Als Mr. Spock aus der Serie "Raumschiff Enterprise" inspirierte der verstorbene Leonard Nimoy viele Weltraumfahrer. Einige von ihnen nahmen jetzt von dem Schauspieler Abschied wie von einem Kameraden.
Der bekannteste von ihnen war Edwin "Buzz" Aldrin, der zweite Mensch auf dem Mond: "Ich bin so traurig über den Tod eines Kollegen unter uns Raumfahrern, denn er hat geholfen, das Abenteuer für uns alle erfahrbar zu machen", schrieb der 85-Jährige in einem Beitrag für CNN. "Spocks" Vulkanier-Gruß mit den abgespreizten Finger und dem Spruch "Live Long and prosper" ("Lebe lang und in Frieden") sei ähnlich populär wie Neil Armstrongs "Das ist ein kleiner Schritt für den Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit", als er als erster Mensch den Mond betrat, schrieb Aldrin. "Es ist wieder einmal Zeit, dahin zu gehen, wo noch kein Mensch gewesen ist", schrieb er in Anlehnung an den Eingangsmonolog jeder "Enterprise"-Folge.
Aus dem All erwies Astronaut Terry Virts dem Schauspieler die letzte Ehre. Er twitterte ein Foto aus der International Space Station (ISS), auf dem er den Vulkaniergruß Richtung Erde entbietet, wo am Sonntag das Begräbnis des 83-Jährigen stattfand. Auf dem Bild ist die Küste des US-Bundesstaates Massachusetts zu sehen, aus dem der Bostoner Nimoy stammte.
Auch die italienische ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti ließ es sich nicht nehmen, aus der Kapsel der Raumstation Abschied von dem Mimen zu nehmen, der als Logik-gesteuertes Spitzohr legendär wurde. Auf ihrem Shirt trug sie sogar das Emblem der Sternenflotte, in deren Auftrag das Raumschiff Enterprise in der Kultserie durch die unendlichen Weiten des Alls fliegt, um fremde Welten zu erforschen.
"Of all the souls I have encountered.. his was the most human." Thx @TheRealNimoy for bringing Spock to life for us. pic.twitter.com/mE12wLQKrU
— Sam Cristoforetti (@AstroSamantha) 28. Februar 2015
Der kanadische Astronaut Chris Hadfield schrieb bei Twitter: „Leonard, Du hast lange und in Frieden gelebt und warst eine Inspiration für mich und Millionen andere“.
Leonard, you lived long and prospered, and were an inspiration to me and to millions. Rest in peace. pic.twitter.com/NESJKvTepm
— Chris Hadfield (@Cmdr_Hadfield) 27. Februar 2015
Astronaut Scott Kelly schrieb auf dem Kurznachrichtendienst: „Ruhe in Frieden. Du hast Weltraumfahrten populär gemacht und dafür die Grundlage gelegt, dass künftige Generationen lange und in Frieden leben können.“
#RIP @TheRealNimoy who popularized #space travel for generations to come so we may live long and prosper pic.twitter.com/UxWc3PVulO
— Scott Kelly (@StationCDRKelly) 27. Februar 2015
Auch Alan Stern, einer der Nasa-Chefplaner, twitterte: „Lebe lang und in Frieden, Leonard Nimoy. Wir werden Dich sehr vermissen.“
Live Long and Prosper (LLAP) Leonard Nimoy, I already greatly miss you. #LLAP #Spock #StarTrek pic.twitter.com/ugq4ncQbsS
— AlanStern (@AlanStern) 27. Februar 2015
Die Liebe der NASA zu der US-Kultserie zeigt sich nicht zuletzt am Prototypen aller US-Raumfähren. Die Taufe des ersten Space Shuttle am 17. September 1976 erfolgte auf den Namen "Enterprise".
Nicht bei der Beerdigung: Shitstorm gegen "Captain Kirk"
US-Schauspieler William Shatner alias Captain Kirk hatte am
Wochenende zerknirscht bekanntgegeben, dass er an der Beisetzung seines "Enterprise"-Kollegen und engen Freundes nicht würde teilnehmen können, weil er eine Einladung zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung nicht absagen konnte. Die New York Daily News hatte daraufhin mit der Zeile "Captain Jerk" (dt.: "Captain A...loch") getitelt.
An early look at tomorrow's front page. cc: @WilliamShatner http://t.co/UsbD78YMvs pic.twitter.com/5sno5HNcrw
— New York Daily News (@NYDailyNews) March 1, 2015
Auch einige seiner 2,11 Millionen Twitter-Follower kritisierten die Entscheidung des 83-Jährigen und argumentierten, er hätte mit etwas gutem Willen beiden Termine wahrnehmen können. Die überwiegende Mehrheit jedoch nahm Shatner in Schutz.
dpa/hn