Anfang Oktober feierte man noch das Oktoberfest, personell zwar auch schon gedrosselt, aber es konnte sogar in geschlossenen Räumen stattfinden. Ob das im Februar 2022 auch so sein darf, in dem die Prunksitzungen, die Kinder- und Seniorenfeste stattfinden sollen, steht nun in den Sternen. Am Samstag hieß es aber erst einmal: „Corona tut weg, wir dürfen zwar feiern, aber nur mit 3G“, rief Knut Oldenburg, der Präsident des TCV, zur Eröffnung dem närrischen Volk zu; und „das wir 19 Monate warten mussten, um uns heute wieder vor dem Rathaus treffen zu können“, ergänzte er.
Im Jahr 2020 waren zeitweise keinerlei Feierlichkeiten erlaubt. Auch der Bürgermeister bedauerte die lange Zeit der Untätigkeit, die aber nicht nur die Jecken traf und ihre Kasse leerte. Auch die Wirtschaft, also Handel, Handwerk und Gewerbe, die sonst die Kasse der Stadt füllen, hätten schlimme Umsatzrückgänge verzeichnet. „Wir müssen jetzt alle sparsam sein“, schlussfolgerte er. Prinz Dennis (Sandomirski) und Prinzessin Andrea (Mantel) ließen sich dadurch aber nicht die Laune verderben. Sie hatten ja nun den Stadthausschlüssel. „Auch wenn die Kasse leer ist, versprechen wir ein gutes Prinzenpaar zu sein, für „Spaß und Freude bis Aschermittwoch zu sorgen, sogar, wenn es in dieser Session wohl keine Kussfreiheit mehr geben wird“, sagte Dennis. Präsident Oldenburg begrüßte dann noch besondere Gäste der Zeremonie, nämlich Vertreter befreundeter Karnevalvereine. In diesem Jahr kamen die wieder aus Osterburg und Rochau und erstmalig aus Rathenow. Alle erhielten den Tangermünder Karnevalsorden 2020, der ja wegen der ausgefallenen Feierlichkeiten noch reichlich da war. Die Rochauer hatten es aber eilig, weil sie am Samstag in Rochau selbst feiern wollten.
Tangermündes Narren-Oberhaupt verkündete noch die Termine für die geplanten Sitzungen, die am 12., 13., 19. und 20. Februar stattfinden sollen, und versprach, zu einer Osterburger Prunksitzung zu kommen. Mit den Auftritten der Tanzgarde „Blaue Funken“ und der Kindertanzgruppe „Flitzer-Blitzer“ näherte sich der Karnevalsauftakt ihrem Ende. Rüdiger Bähricke sang noch sein „Hollsteinlied“ und die ersten Gäste begaben sich in Richtung Bratwurst- und Glühweinstand. „Morgen fangen wir aber an zu proben“, gab der Vereinsvorsitzende, der Mitglied im Männerballett ist, der AZ noch mit auf den Weg.