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Weißewarte: Erste Tiere verlassen den Wildpark

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Von: Stefan Hartmann

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Zwei Männer und ein Europäischer Uhu stehen vor einer Voliere.
Jäger und Falkner Peter Loeh (l.) übernimmt aus dem Wildpark Weißewarte zwei Uhus. Falkner Thomas Wamser freut sich, dass es für alle Tiere der Einrichtung Interessenten gibt. © Hartmann, Stefan

Nun ist es soweit: Der Wildpark Weißewarte wird aufgelöst. Die ersten Tiere sind abgegeben worden. Jäger und Falkner Peter Loeh hat zwei Uhus in seine Obhut genommen. Nach und nach sollen alle Tiere gehen.

Weißewarte – Es ist so weit: Die ersten Tiere haben am Donnerstag, 9. Februar, den Wildpark Weißewarte verlassen. Den Anfang machen Federtiere. Nach und nach sollen auch die anderen Arten das Wildparkgelände verlassen, erklärte Falkner Thomas Wamser auf AZ-Nachfrage.

Einer der ersten, die Tiere aus dem Wildpark abholen dürfen, ist Jäger Peter Loeh. Er jage zwar noch, erklärte er der AZ vor Ort, aber derzeit schlage sein Herz für die Falknerei. Nachdem er mehrere Kolkraben aufgezogen hatte und diese im Laufe der Woche in die Freiheit entließ, hat er wieder Platz in seiner Voliere und sich dafür entschieden, zwei Tiere aus dem Wildpark zu übernehmen. Die europäischen Uhus, die größte Art, die in Deutschland heimisch ist, seien gut bei ihm angekommen, bestätigte Loeh am Freitag im Gespräch mit der AZ. „Sie haben schon Rehfleisch bekommen“, erklärt er.

Die Kolkraben fühlen sich indes offenbar zu wohl: Ihre Voliere ist offen, aber sie scheinen keine große Lust zu haben, sich endgültig auf die Wildnis einzulassen. Deshalb seien die Uhus derzeit noch in der Vorvoliere. Im Gegensatz zu den Raben werden die Uhus jedoch vermutlich nie ausgewildert werden können, vermutet der 79-jährige Jäger. Einer der Vögel sei 2010 geschlüpft und damit bereits über zwölf Jahre alt. Zwar können europäische Uhus, insbesondere in Volieren, über 30 Jahre alt werden, aber nach mehr als einem Dutzend Jahren im Käfig und ohne Außenerfahrung sei eine Auswilderung extrem unwahrscheinlich.

Als Falkner war Loeh schnell bereit, Tiere aus dem Wildpark zu übernehmen – auch wenn ihm bei der Schließung des traditionsreichen Geländes das Herz blute. „Da sich der Tierpark in Auflösung befindet und das Schicksal der Tiere mich als Falkner berührt, habe ich spontan zugesagt, natürlich in der Hoffnung, dass alle anderen Tiere auch vermittelt werden können“, erklärt er.

„Wir arbeiten momentan die Listen ab“, betont Falkner Thomas Wamser. Schon vor einiger Zeit hätten sich Interessenten für jedes Tier gemeldet. Damit könnten nach aktuellem Stand voraussichtlich alle Tiere ein neues Zuhause finden. Die Sorge, dass ein Teil oder sogar Großteil der Tiere getötet werden müsste, sei damit vom Tisch.

Der Anfang wurde mit den Federtieren gemacht, sagt Wamser, und deutet auf eine mittlerweile leere Voliere, in der sich zuvor zahlreiche bunte Vögel befunden hatten. Nach und nach sollen auch andere Tierarten abgegeben werden. „Wir melden uns bei den Interessenten“, betont Wamser. Zwar könnten Anfragen weiterhin über das Portal marktplatz.tipada-group.de gestellt werden – schließlich könne es sein, dass ein Interessent für ein Tier ungeeignet ist oder sich dessen Umstände geändert haben – aber es möge bitte niemand spontan vor dem Wildparkgelände auftauchen und Tiere einfordern, unterstreicht Wamser.

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