Die Kolkraben fühlen sich indes offenbar zu wohl: Ihre Voliere ist offen, aber sie scheinen keine große Lust zu haben, sich endgültig auf die Wildnis einzulassen. Deshalb seien die Uhus derzeit noch in der Vorvoliere. Im Gegensatz zu den Raben werden die Uhus jedoch vermutlich nie ausgewildert werden können, vermutet der 79-jährige Jäger. Einer der Vögel sei 2010 geschlüpft und damit bereits über zwölf Jahre alt. Zwar können europäische Uhus, insbesondere in Volieren, über 30 Jahre alt werden, aber nach mehr als einem Dutzend Jahren im Käfig und ohne Außenerfahrung sei eine Auswilderung extrem unwahrscheinlich.
Als Falkner war Loeh schnell bereit, Tiere aus dem Wildpark zu übernehmen – auch wenn ihm bei der Schließung des traditionsreichen Geländes das Herz blute. „Da sich der Tierpark in Auflösung befindet und das Schicksal der Tiere mich als Falkner berührt, habe ich spontan zugesagt, natürlich in der Hoffnung, dass alle anderen Tiere auch vermittelt werden können“, erklärt er.
„Wir arbeiten momentan die Listen ab“, betont Falkner Thomas Wamser. Schon vor einiger Zeit hätten sich Interessenten für jedes Tier gemeldet. Damit könnten nach aktuellem Stand voraussichtlich alle Tiere ein neues Zuhause finden. Die Sorge, dass ein Teil oder sogar Großteil der Tiere getötet werden müsste, sei damit vom Tisch.
Der Anfang wurde mit den Federtieren gemacht, sagt Wamser, und deutet auf eine mittlerweile leere Voliere, in der sich zuvor zahlreiche bunte Vögel befunden hatten. Nach und nach sollen auch andere Tierarten abgegeben werden. „Wir melden uns bei den Interessenten“, betont Wamser. Zwar könnten Anfragen weiterhin über das Portal marktplatz.tipada-group.de gestellt werden – schließlich könne es sein, dass ein Interessent für ein Tier ungeeignet ist oder sich dessen Umstände geändert haben – aber es möge bitte niemand spontan vor dem Wildparkgelände auftauchen und Tiere einfordern, unterstreicht Wamser.