Der Rassekaninchenzüchterverein G 262 kämpft immer wieder einmal ums Überleben, zuletzt schlug der Vorsitzende vor fast auf den Monat genau einem Jahr Alarm. Es fehlten die Mitglieder und Komnick, Jahrgang 1961, fühlte sich mit vielem alleingelassen. Eine Auflösung ist momentan kein Thema. „Wir haben in der Zwischenzeit zwei neue Mitglieder dazu bekommen, es ist Bewegung drin und wir schauen einigermaßen positiv in die Zukunft.“ Und dennoch: Mit gerade einmal sechs Mitgliedern scheint der Verein nach wie vor nicht übermäßig stark aufgestellt. Und das ist auch dem passionierten Züchter aus der Südaltmark klar. „Wir sind auf Hilfe der Stadt, anderer Vereine und der Bürger ein Stück weit angewiesen“, redet der Vereinschef gegenüber der AZ Klartext. Die Tangerhütter rechnen mit mehr als 300 Tieren, vor allem Kaninchen und dazu allerhand Geflügel.
Komnick züchtete schon als 17-Jähriger Rote Neuseeländer, er ist der Rasse treu geblieben. Von der Havellandschau in Kamern vor wenigen Tagen brachte er einen Ehrenpreis mit. Zuchtfreund Andreas Beyer durfte sich für seine Blaugrauen Wiener sogar über einen Landesverbandsehrenpreis freuen. Der Vereinsvorsitzende sieht Tangerhütte fachlich gut gerüstet. „Die Erfolge sind da. Wir müssen uns einfach breiter aufstellen und spürbar mehr Mitglieder gewinnen.“ Die offene Kreisschau für Kaninchen und Geflügel in der Reithalle Welzin an der Schönwalder Chaussee könnte auch eine Bühne für das Zuchtwesen an sich und Werbetrommel für den kleinen Verein sein. Wer es nicht weiß: Der Zuchtverein in Tangerhütte ist 1908 aus der Taufe gehoben worden, ein Stück Lokalgeschichte. Komnick und Mitstreiter wollen noch einige Kapitel schreiben.
Zur Kreisschau gehören Tierverkauf und gastronomische Versorgung. Die aktuellen Coronaspielregeln sind zu beachten. Geöffnet ist die Halle für Besucher am Sonnabend, 6. November, von 9 bis 18 Uhr, und am Sonntag, 7. November, zwischen 10 und 13 Uhr. Für letzte Absprachen kommen die Zuchtfreunde am Freitag, 22. Oktober, um 17 Uhr im griechischen Restaurant Artemis zusammen. Schon an diesem Abend sind Unterstützer willkommen. Der Verein richte nicht zum ersten Mal eine Kreisschau aus. „Doch wir benötigen einfach Helfer, Menschen, die uns den Rücken stärken, wir setzen auf Rat und Tat von der Stadt und aus der Bevölkerung allgemein“, bekräftigt Komnick noch einmal. „Ein Verein wie der unsrige, aber auch all die anderen Vereine, sind wichtig für eine Stadt.“ Ohne sie, da ist sich der Züchter von Kaninchen und auch Geflügel sicher, fehlte die Bindung.