Viele Menschen fahren mit dem Rad zum Einkaufen oder zur Arbeit nach Tangerhütte. Auch Schulkinder mussten sich bisher die Straße mit den Autos teilen. Der starke Verkehr auf der 2,5 Kilometer langen, kurvenreichen Strecke erfordere einen separaten Weg, so das Argument der Bürgerinitiative. Der steht zwar schon lange im Radwegekonzept der Einheitsgemeinde. Für die Realisierung des Eine-Million-Euro-Projektes fehlte jedoch das Geld, obwohl 90 Prozent der Kosten über ein Förderprogramm getragen werden. Die Hälfte der benötigten 100 000 Euro Eigenmittel schießt der Landkreis Stendal, als Baulastträger der Kreisstraße zu. Um die restlichen 50 000 Euro als kommunalen Anteil der Einheitsgemeinde Tangerhütte aufzubringen, rief die Bürgerinitiative zur Spendensammlung auf und rührte mit ungewöhnlichen Aktionen kräftig die Werbetrommel. Ihre Mitstreiter stellten (alte) Fahrräder an den Straßenrand und hängten selbst gemalte Plakate an die Bäume, um auf das Problem aufmerksam zu machen.
Trotz kontroverser Diskussionen bekannte sich letztlich auch der Tangerhütter Stadtrat dazu, den Weg zu bauen. Allerdings unter der Bedingung, dass auch eine mögliche Kostensteigerung nicht zu Lasten der Stadtkasse gehen darf. Die Bürgerinitiative hat angekündigt, in diesem Fall den Differenzbetrag wieder über Spenden aufzubringen. Abgerechnet wird zum Schluss. Nun wird aber erstmal gefeiert.