Es verstehe sich von selbst, so Strullmeier, dass zum Ort des Verschwindens „intensive Ermittlungen geführt worden sind“. Auch seien zum Beispiel Mitarbeiter, Patienten und Besucher und „gegebenenfalls weitere Personen, die zur Zeit des Verschwindens vor Ort gewesen sein könnten, eingehend überprüft worden“. Und bitte: Das eigentliche Tatgeschehen sei nach wie vor ungeklärt. „Insbesondere ist offen, ob Inga sexuell missbraucht und/oder getötet, ob sie entführt oder Opfer eines Unfalls geworden ist.“
Ingas Vater hält nach wie vor alles oder vieles für möglich. Im Interview der AZ sagte er: „Aber die Tatsache, dass in mehr als sechs Jahren nichts von Inga gefunden wurde, auch eben nichts zufällig, lässt mehr und mehr den Gedanken wachsen, dass sie doch noch irgendwo ist.“ Und: „Ich glaube nicht an den großen Unbekannten.“ Gehricke, ein Sozialpädagoge, und Unterstützer hatten zu Ingas 12. Geburtstag am 18. August Fotos des Mädchens in Uchtspringe, Wilhelmshof und Stendal verteilt. Der Vater hofft auf den entscheidenden Hinweis. Dass das Landeskriminalamt in Magdeburg neue Ermittlungen führen sollte, fordert der 52-Jährige nun vehement.
Inga aus dem Salzlandkreis verschwand fünfjährig am 2. Mai 2015 während eines Familienausflugs im altmärkischen Wilhelmshof.