Das neue Domizil sollte Anfang 2016 noch knapp eine Million Euro kosten, später ist von gut 1,8 Millionen Euro die Rede gewesen. Etwas mehr als 2,1 Millionen Euro hat der Stadtrat letztendlich genehmigen müssen, einschließlich der circa 352.000 Euro, die vor allem wegen allgemein steigender Baupreise nötig wurden. „Der erweiterte Kostenrahmen wird noch immer eingehalten“, heißt es von Fischbach aus dem Büro des Oberbürgermeisters. Und bitte: Dass das Geld für das Gesamtprojekt abschnittsweise über drei Haushaltsjahre eingestellt war, sei maßgeblich für die relativ lange Bauzeit. Wobei: Nachgerüstet werden muss bei der Salz- und Fahrzeughalle. Die Bauaufsicht hatte im Juli 2020 schon grünes Licht gegeben, dann wurden „andere Notwendigkeiten für die Nutzung offenbar“. Das Änderungsverfahren dauere länger als gedacht, in Kürze soll die Genehmigung aber vorliegen.
Auch so gibt es doch noch einiges zu tun. Zum Beispiel werden derzeit die Fassaden der Schlosserei und der Holzwerkstatt fertiggestellt und mit Trapezblech verkleidet. „Die Arbeiten haben sich aufgrund eines Materialengpasses verzögert“, teilt Stadtsprecher Fischbach auf Nachfrage der AZ weiter mit. „Nach Abschluss dieser Arbeiten sind die reinen Gebäude, bis auf die Garagenrückseite, so weit fertig.“ Und wie schon erwähnt, der Umnutzungsantrag zur Fahrzeughalle muss noch genehmigt werden. „Erst damit können die letzten Arbeiten – Montage eines Holzregals unter dem Schleppdach und die Ausstattung der Halle mit Regalen und Abtrennungen – umgesetzt werden.“ In direkter Nachbarschaft zum Landesfeuerwehrmuseum an einer der meistbefahrenen Straßen der Einheitsgemeinde sind auch Büro-, Sozial- und Werkstattgebäude entstanden.
Die Bauhofverwaltung ist ungefähr zu 80 Prozent umgezogen. Bei den anderen Mitarbeitern, die den Großteil ausmachen dürften, ist das zu circa 40 Prozent der Fall. Der Spielplatzbau sei noch auf dem alten Gelände, nutze aber schon die Tischlerei am neuen Standort. Der Grünanlagenbereich befindet sich Fischbach zufolge derzeit noch vollständig am Uchtewall. Politik und Verwaltung waren mit dem Sitz dort nicht mehr zufrieden, die weitere Zukunft dieses Areals scheint nach wie vor offen. Bauliche und räumliche Verhältnisse im Altdomizil entsprechen demnach nicht mehr heutigen Anforderungen. Eine Sanierung sowie teilweiser Abriss und Neubau wären aus Sicht der Stadt unwirtschaftlich gewesen. Der Stendaler Bauhof hat insgesamt mehr als 50 Mitarbeiter, einige Kommunalarbeiter haben ihren Arbeitsplatz in den einzelnen Ortschaften und sehen die Zentrale eher selten bis gar nicht.