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Stendal: Roland soll die Hanse retten

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Von: Stefan Hartmann

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Siri Wiedenbusch spaziert als „Marthe“ über den im Klostergarten aufgebauten Marktplatz.
Siri Wiedenbusch spaziert als „Marthe“ über den im Klostergarten aufgebauten Marktplatz. © Hartmann, Stefan

Bald soll es soweit sein: Das Open-Air-Stück „Roland rettet die Hanse“ kann Premiere feiern. Die ist bereits ausverkauft. Damit trotzdem viele Stendaler das Stück genießen können, hat ein Teil des Ensembles den Markttag genutzt.

Stendal – Wer sich abends in der Nähe des Klostergartens aufhält, hat vielleicht schon einen kleinen Eindruck vom Stück „Roland rettet die Hanse“ bekommen, das am Sonnabend Premiere feiert. Für viele andere gab es gestern Vormittag einen ersten Vorgeschmack auf dem Stendaler Marktplatz. Schließlich war „Markttag“ – und gemeinsam mit dem Elbchor Grieben-Bittkau haben mehrere Ensemblemitglieder das gleichnamige Lied dort zum Besten gegeben.

Deutlich kostümierter geht es hingegen derzeit im Klostergarten vor sich. Große Aufregung komme dabei jedoch noch nicht auf, erklärt Theaterpädagoge Robert Grzywotz. „Die Aufregung kommt am Samstag.“ Derzeit sei es eher eine „Gespannte Erwartung“. Deshalb können die letzten Tage vor der Premiere auch gut genutzt werden. So wie die Kostümprobe am Dienstagabend. Denn vieles ist anders, wenn im vollen Bühnenoutfit geprobt werden muss. Nicht nur fallen einige Bewegungen schwerer, auch einige unerwartete Nebeneffekte können auftreten. So kann sich auch das Regieteam ein Lachen nicht verkneifen, wenn einer der Darsteller mitten in der Probe erklärt, dass seine Hose rutscht. Diese und viele kleine Problemchen können nun in den letzten Tagen noch behoben werden.

Auch die Abläufe kommen noch einmal auf den Prüfstand gerade für Laiendarsteller kann es sich als Herausforderung erweisen, wenn innerhalb weniger Minuten das Kostüm gewechselt werden muss.

In mittelalterlichen Kostümen sitzen Darsteller in einem Biergarten. Eine Frau im Vordergrund hat die Arme verschränkt und schaut mürrisch.
Dass die Biersteuer erhöht werden soll, schmeckt den Stendalern gar nicht. © Nilz Boehme

Knapp 200 Jahre sind vergangen, seit Ritter Roland von den Stendalern gebeten wurde, in ihrer Stadt über Bürgerrechte und Frieden zu wachen. An ihn selbst erinnert sich kaum noch jemand. Nur über die Statue am Markt erzählt man sich, dass sie nachts vom Sockel steigen soll, um ihren Kummer im Wirtshaus zu ertränken. Trotzdem: Das Leben in Stendal könnte so schön sein. Allerlei lachende und fröhliche Gesichter bevölkern die Hansestadt, was auch an den zahlreichen traditionellen Biersorten liegt. Bald ändert sich das jedoch, als der Kurfürst, gespielt von Birgit Tyllack, verkündet, dass eine neue Biersteuer erhoben wird. Schlimmer noch: Der Adel muss sie nicht zahlen. Während es im Volk brodelt, versuchen der fast in Vergessenheit geratene Roland, gespielt von Andreas Müller, und Eulenspiegel, gespielt von Ole Xylander, die Bürger vor den Konsequenzen eines möglichen Aufstands zu bewahren.

Wer sehen möchte, wie das Stück ausgeht, muss bis zur Premiere am Sonnabend, 11. Juni, warten. Karten sind für die Vorstellung nicht mehr verfügbar, erklärt Theatersprecherin Heike Hellebrand in einer Pressemitteilung. Die Premiere der Open-Air-Veranstaltung ist ausverkauft. Karten für die folgenden Vorstellungen am Sonntag, 12. Juni, um 19 Uhr sowie an den folgenden Wochenenden sind jedoch noch verfügbar. Karten und Informationen gibt es unter Tel. (03931) 63 57 77, per E-Mail an besucherservice@tda-stendal.de oder unter www.tda-stendal.de.

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