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Stendal: Mönchskirchhof erhält Kur und Blaufichte weicht

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Von: Stefan Hartmann

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Auf dem Mönchskirchhof in Stendal steht eine Blaufichte.
Die Blaufichte auf dem Mönchskirchhof ist schon länger angezählt. Nun hat der Stadtrat entschieden, dass der Platz neu gestaltet werden soll. Das beinhaltet die Fällung des Baumes. © Hartmann, Stefan

Nun also doch: Der Mönchskirchhof soll neugestaltet werden. Trotz klammer Kassen entschied der Stadtrat für die Maßnahme. Die Neugestaltung bringt jedoch noch ein weiteres Opfer: Für die Blaufichte ist kein Platz im Konzept. 

Stendal – Nun also doch: Der Mönchskirchhof in Stendal wird komplett neu gestaltet. Nachdem der Stadtentwicklungsausschuss das Projekt eigentlich bereits begraben hatte, zog es der Stadtrat doch noch einmal an sich heran. Mit der Entscheidung ist auch ein Urteil über die Zukunft der Blaufichte gefallen: Sie wird gefällt.

Der städtische Versuch, sie zu retten, hätte das gesamte Projekt beinahe erneut um Wochen oder Monate zurückgeworfen. Arno Bausemer, Fraktionsvorsitzender AfD, beantragte die Verweisung in die Ausschüsse. Die Vorlage sei nicht vorberaten. Reiner Instenberg, Fraktionsvorsitzender SPD/FDP/Ortsteile widersprach: Man könne sich noch fünfmal drehen und eine Entscheidung hinauszögern. Nun solle doch endlich eine Entscheidung getroffen werden, forderte er. Axel Kleefeldt, Vize-Oberbürgermeister, befürwortete dieses Vorgehen. Für eine Verweisung in die Ausschüsse seien die Voraussetzungen nicht gegeben. „Die Vorlage ist vorberaten“, sagte er. Dass diese nun in einer geänderten Form zum Beschluss vorliege, sei „völlig normal“.

Stadtratsvorsitzender Peter Sobotta war anderer Auffassung. Er sah die Vertagung als gerechtfertigt an. Um die Beschlussvorlage nicht zu gefährden, entschied Oberbürgermeister Bastian Sieler (parteilos) als Einbringer, den strittigen Abschnitt zu streichen. Damit entfiel der Satz „Der Fällung der Blaufichte wird zugestimmt oder nach Bürgerwillen wird die Blaufichte in die Planung einbezogen und erhalten“, aus dem Beschluss. Nun stimmte auch Sobotta zu: Für eine Verweisung in die Ausschüsse gebe es damit keine Grundlage mehr. Die Abstimmung fiel letztendlich recht knapp aus. 20 Stadträte stimmten dafür, dass der Mönchskirchhof neu gestaltet werden soll. 16 waren dagegen und zwei enthielten sich.

Damit soll nun die Variante „Naturstein“ umgesetzt werden. Für diese wird, wie bei Markt- und Winckelmannplatz auf Granit gesetzt. Es wird mit Gesamtkosten in Höhe von 784 000 Euro gerechnet. Die Summe beinhaltet Vermessungs- und Planungsarbeiten, Baumgutachten und archäologische Maßnahmen. Für das Projekt stehen gemäß Beschlussvorlage bewilligte Fördermittel aus dem Programm „Lebendige Zentren“ zur Verfügung.

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