Zeit für einen radikalen Wandel auf den Feldern sei damit jedoch deutlich nicht. Zwar werde immer wieder gefordert, an den Klimawandel angepasst Pflanzen anzubauen, aber welche genau das denn sein sollten, habe ihm noch niemand verraten können, sagt Stallbaum. „Auch im trockenen und heißen australischen Outback wird Weizen angebaut“, erinnert der Landwirt. Zwar hat er ein kleines Probierfeld, auf dem auf für die Region ungewöhnlichere Pflanzen stehen, aber bislang werfen diese noch nichts ab. „Ich habe seit drei Jahren Aprikosenbäume“, nennt er als Beispiel. Nur Früchte tragen sie bislang nicht. Ein häufiges Problem für exotischere Pflanzen ist der deutsche Winter. Der werde zwar immer milder, aber mit einigen starken Frosttagen müsse doch gerechnet werden. Und viele Pflanzen aus wärmeren Regionen verkraften auch kurze Frostphasen nicht.
Dennoch gebe es einige Möglichkeiten, die viele Sonne auf dem Feld zu nutzen. So seien in den vergangenen Jahren Sonnenblumen immer beliebter geworden. Für den Winter seien diese jedoch natürlich nichts.
Wie in allen anderen Bereichen auch, schlagen die erhöhten Preise für Kraftstoffe auch in der Landwirtschaft ein. Aktuell seien die Preise nah an Realpreisen dran, erklärt Stallbaum. Dass Lebensmittel eigentlich zu günstig seien, ist bereits jahrelang kritisiert worden. Verbraucher müssten sich darauf einstellen, dass gutes Essen etwas kosten muss. Wobei natürlich die wirtschaftlich schwächeren Haushalte nicht hinten runterfallen dürfen, erinnert der Stendaler Landwirt.