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Stendal: Hochschule passt Plan an Bahn an

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Von: Stefan Hartmann

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Die S1 nach Wittenberge fährt in den Bahnhalt Stendal Hochschule ein.
Die S1 nach Wittenberge fährt in den Bahnhalt Stendal Hochschule ein. Rund 110 Reisende zählt die Deutsche Bahn täglich an diesem Standort. © Hartmann, Stefan

Hochschule im Wandel: Seit rund einem halben Jahr ist es leichter für Studierende in Stendal ihre Hochschule per Bahn zu erreichen. Weil die Ankunftszeiten aber nicht zum Stundenplan passten, musste die Hochschule handeln.

Stendal – Jeweils 15 Minuten vor und sieben Minuten nach der vollen Stunde hält die S1 am noch immer recht neuen Bahnhalt Stendal Hochschule – wenn auch seit mittlerweile über einem halben Jahr. Auf dem Papier passt das nicht optimal dazu, in der nur wenige Schritte entfernten Hochschule Veranstaltungen zu besuchen. Trotzdem offenbar viele Studierende den Bahnhaltepunkt: Es wurde eine Lösung gefunden, erklärt Prorektor Volker Wiedemer auf AZ-Nachfrage.

An den meisten Hochschulen und Universitäten beginnen Vorlesungen und Seminare jeweils zur vollen Stunde. Etwas leichter wird der Besuch dank des akademischen Viertels, dem „cum tempore“. Damit ist der Beginn eine Viertelstunde später als auf dem Papier gemeint. Ähnliches gilt häufig für das Ende von Veranstaltungen. Aber beides passt kaum zu den Abfahrtszeiten an der neuen Bahnstation. Wer um viertel vor einen Zug nehmen möchte, müsste sich daher eher auf eine Stunde Wartezeit einstellen – oder die Veranstaltung vorzeitig verlassen. Knapp wird es ebenfalls, wenn der Zug um sieben Minuten nach ankommt und noch in einen Hörsaal gehetzt werden muss.

Genau das sollte den Studierenden erspart werden, die täglich mit dem Zug anreisen, erklärt Wiedemer. Eine offizielle Erhebung dazu, wie viele der Hochschüler täglich die Zuganbindung nutzen, gibt es nicht, aber alltägliche Beobachtungen „Ich sehe regelmäßig größere Personengruppen, meine Schätzung bis zu 70, 80 Personen, morgens zu Vorlesungsbeginn vielleicht sogar mehr, Aussteigen und auf unseren Campus laufen“, schildert der Prorektor seine Eindrücke. „Ich höre insgesamt viel Zuspruch bezüglich der Haltestelle und auch deren Ausgestaltung.“ Die Lösung, um niemanden zu der Wahl, vorzeitig zu gehen oder seinen Zug zu verpassen, zu zwingen, wurden die Veranstaltungszeiten kurzerhand angepasst. „Die Lehrenden haben in Absprache mit den Kursteilnehmern ihre Anfangs-, End- und Pausenzeiten der jeweiligen Veranstaltungen oft so angepasst, dass es für die Zugfahrenden passt“, bestätigt Wiedemer. Dementsprechend beginnen viele Veranstaltungen am Stendaler Campus nun jeweils zur halben Stunde.

Offensichtlich sind es nicht nur Studierende, die den Bahnhaltepunkt nutzen. Durchschnittlich gebe es täglich 110 Reisende, die den Haltepunkt Stendal Hochschule frequentieren, lässt die Deutsche Bahn wissen. Weitere Nachfragen zu Nutzungsfrequenzen und gezogenen Tickets am Bahnsteig lies die Pressestelle jedoch unbeantwortet. Einige Rückschlüsse lassen sich jedoch aus den geparkten Autos ziehen. Tendenziell sind auf der nördlichen Seite mehr Parkplätze belegt, als auf der Südseite. Das spricht dafür, dass Menschen aus dem Raum Stendal den Bahnhalt nutzen, um in Richtung Magdeburg zu fahren.

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