Der Buchsbaum bringt ein eher schwieriges Jahr hinter sich. Nicht zuletzt die Raupe des Zünslers und ein Pilz namens Cylindrocladium buxicola setzten Beständen in der Altmark und darüber hinaus zu. Aufgeben will Henning die immergrüne Pflanze natürlich nicht, zumal diese längst fest mit der Region verwachsen sei. „In den Wintermonaten ruht die Natur und damit auch unser Buchs. Dennoch spürt man die Vitalität der Buchspflanze, wenn man mit der Hand über das zarte kühle Grün streicht.“ Auch mit Schnee oder Raureif überzogen, präsentiere sich Buchs als Blickfang. „Das lebendige Grün einer Buchsbaumanlage hat in der dunklen Jahreszeit etwas Tröstendes.“ Und kleine Dekorationsartikel könnten allem gerade zu Weihnachten noch einmal zusätzlichen Schwung geben.
„Buchs ist aufgrund seiner langen Geschichte geheimnisumwoben und umgeben von einer Vielzahl an Bräuchen und Traditionen.“ Die DBG-Vorstandsfrau beschäftigt sich regelmäßig auch mit diesen Aspekten und hat nun noch einmal extra Fachliteratur studiert. „Die dauerhaft grünen Blätter spielten schon in vorchristlicher Zeit eine große Rolle bei religiösen und weltlichen Festen.“ Zur Wintersonnenwende sollten demnach ins Haus geholte Immergrüne mit ihrer Lebenskraft das Böse bannen und für Haus und Hof den Segen der Götter erbitten. Als kultisches Kraut diente er vorwiegend in Europa als Hochzeitsgirlande, Haustürschmuck, Adventskranz, ja sogar als Weihnachtsbaum. In der Pfalz wurde Buchs speziell im Topf gezogen und zu Weihnachten ins Haus geholt.
In der griechischen Antike war Buchs der Göttin Kybele gewidmet, sie war das Symbol für Fruchtbarkeit und stand für die Kraft in Erde und Getreidekorn. „Römer und Griechen glaubten an die fromme Wirkung von Buchs: Göttin Venus zerstörte die Manneskraft, wenn bei Kulthandlungen anstelle von Lorbeer und Myrte grüne Buchsbaumzweige verwendet wurden.“ Galliern und Germanen war Buchs eine heilige Pflanze und galt als Sinnbild der Ewigkeit. Knotenornamente in orientalischen Gärten sollten Dämonen und Unheil abwenden und das Haus schützen. Geschlossene, verschlungene Buchsbaumknoten standen im späten Mittelalter für die immerwährende, unauflösliche Liebe. Henning ist Feuer und Flamme und pflegt daheim selbst sehenswerten Buchs. Immer wieder einmal berichtet die AZ über den Einsatz der Buchsfreundin.
Pflege in den Wintermonaten brauche der Buchs sehr wenig. „Kein Schnitt, kein Düngen, kein Wässern, keine Krankheiten – selbst der Zünsler schläft.“ Dennoch gibt es der Altmärkerin zufolge einiges zu beachten. Herbstlaub und herabgefallene Äste sollten entfernt werden. Frisch gesetzter Buchs muss im ersten Winter vor Beginn der Frostphase gewässert werden und danach moderat an frostfreien Tagen. Auch bei älteren Pflanzen sollte der Boden an sonnigen Tagen in regenarmen Wintern nie ganz austrocknen. Buchs im Kübel sollte, bevor die Erde durchfriert, einmal gründlich gewässert werden. Doch bitte: „Buchs ist keine Sumpfpflanze.“ Der Boden unter der Pflanze muss nicht spiegelblank abgeharkt sein, eine dünne Decke Laub verhindert naturgemäß Frosttrockenheit.