Im Klartext: Die Stadt muss aufs Geld schauen, zumal es bei jedem Projekt immer auch um Eigenmittel geht. Beim straßenseitigen Ergänzungsneubau für ein Kulturzentrum Katharinenkirche, von dem das Fachamt in seinem Konzept zum Programm „Lebendige Zentren“ spricht, sollen 3,2 Millionen Euro von Bund und Land kommen sowie 800.000 Euro aus der Stadtkasse. Erste Überlegungen für einen Anbau hatte es im Nachwende-Stendal Anfang der 1990er-Jahre mit Beginn der größeren Sanierung gegeben. Aus der stark verfallenen ehemaligen Klosterkirche wurde zum Mai 1994 ein Konzertsaal. Die Akustik soll eine gute sein, und das in einem der schönsten Gebäude der Stadt. Und doch scheint nicht allen alles rund, es mangele eben drum herum an Raum gerade für große Ensembles.
Im kommunalen Musikforum finden nicht allein Konzerte statt, sondern verschiedenste Kulturveranstaltungen. Zudem wird in der Katharine auch gern einmal geheiratet, so richtig Platz für Hochzeitsgesellschaften ist nicht. Und auch das städtische Museum ist längst an seine Grenzen geraten. „Die Maßnahme soll primär zur funktionalen Verbesserung des Kulturzentrums Katharine dienen“, bringt es André Projahn für die Stadtverwaltung dann auch auf den Punkt. Und noch einmal: Überlegungen, „funktionale Mängel“ zu beseitigen, gab es schon im Zuge der Sanierung. „Der Architekt hatte bereits eine als gelungen zu bewertende Konzeptstudie erarbeitet.“ Und weiter: „Die damalige Konzeptstudie des Architekten wäre eine gute Basis.“ Was das genau bedeuten kann, bleibt abzuwarten.
So könnte ein neuer separater Zugangsbereich mit entsprechenden Aufenthaltsflächen für Veranstaltungsbesucher entstehen, ein Foyer und mehr; auch könnte darüber ein Zugang zum Museum geschaffen werden. Künstler sollen Vorbereitungs- und Übungsräume bekommen. „Die derzeitige Situation ist absolut defizitär“, heißt es aus dem Büro des Oberbürgermeisters weiter. Für den Kulturbetrieb sei auch eine gesonderte angemessene Toilettenanlage wichtig. Darüber hinaus geht es um Räume für die Pausenbewirtung und um ein Lager für Instrumente und andere Gerätschaften. Diese Überlegungen von damals könnten den entscheidenden Schwung bekommen. Inwieweit ein solches Vier-Millionen-Projekt auch tatsächlich angegangen wird und ob sich vielleicht am Faktor Zeit noch etwas ändert, auch das muss sich zeigen.