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Möringen: In Kinderarche zieht Leben ein

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Von: Stefan Hartmann

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Eine Gruppe Kitakinder ist mit Wagen und bunten Schildern unterwegs.
Mit einem als Arche dekorierten Wagen und vielen Tierschildern machen sich Kinder und Erzieherinnen auf den Weg zu ihrem neuen Kitagebäude. © Hartmann, Stefan

Der Kita-Neubau in Möringen, der mittlerweile den Namen „Kinderarche“ trägt, ist fertiggestellt. Mit bunten Tierschildern und einem geschmückten Wagen haben sich Kinder und Erzieherinnen an den Umzug gewagt.

Stendal – „Wenn du glücklich bist, dann klatsche in die Hand“, leiten Elimar Brandt, Vorstand der Borghardt-Stiftung, und die Erzieherinnen gemeinsam die Kinder zum Singen an. Grund zur Freude gibt es an dem etwas frostigen Dienstagmorgen genug. Wieder konnte die Stiftung in Möringen einen weiteren wichtigen Schritt nach vorne machen: Am Vormittag sind die Kinder aus dem „Kinderland“ gemeinsam mit ihren Erzieherinnen in die nagelneue Kindertagesstätte „Kinderarche“ umgezogen.

Ortsbürgermeisterin Christina Jacobs (CDU) freut sich über den Fortschritt. Noch vor ungefähr einem Jahr haben die Kinder bei der Besichtigung des Rohbaus „Wer will fleißige Handwerker sehen“, gesungen, erinnert Jacobs. Nun ist das Ziel der Fertigstellung im Frühjahr 2023 deutlich erreicht worden – auch wenn noch ein paar Restarbeiten zu erledigen sind. Noch immer fehlt es an der Wärmepumpe, stellt Brandt fest. Aber dank Übergangslösung per mobiler Heizstation (AZ berichtete) brauche niemand in der Kinderarche zu frieren. Auch ein paar andere Kleinigkeiten, wie Schilder an den Gruppenräumen, sollen noch bis zur offiziellen Einweihung am 1. März nachgeholt werden. Etwas später, der Termin steht noch nicht fest, sollen sich auch Bürger und Interessierte den Neubau bei einem Tag der offenen Tür anschauen können.

Dass der Bau so zügig fortgeschritten ist, sei aber nicht nur der Zeitersparnis in den beiden recht milden Wintern zu verdanken. Dazu habe auch ordentlich Ausdauer in der Zusammenarbeit mit Baufirmen gehört, stellt Brandt klar. Nicht immer sei das ganz einfach. Anfragen seien abgelehnt worden, weil ein solch kleines Projekt „nicht wichtig“ sei, hätte ein potenzieller Baupartner gesagt. Ein anderer hatte, so sagt der Stiftungsvorstand, sogar Witze über die Größe der Kita gemacht und gefragt, wofür ein so kleiner Ort so eine große Tagesstätte brauche. Das will Jacobs nicht auf Möringen sitzen lassen. Offensichtlich laufe in dem Ort ja etwas richtig, sagt sie. Aktuell habe sie sieben Menschen an der Hand, die alle händeringend nach Möringen zurückkehren wollen. „Sie sind hier aufgewachsen“, sagt Jacobs. Und nun suchen sie nach Bauland in Möringen. „Nicht in anderen Ortschaften. In Möringen“, betont die Ortsbürgermeisterin. Aber Bauland ist rar in der Ortschaft. Mit dem Kitaneubau gibt es nun noch einen weiteren Standortfaktor, der Neubürger anlocken kann. 33 der bislang 40 Kitaplätze sind belegt. Künftig, so plant die Borghardt-Stiftung, soll die Lizenz auf 60 Betreuungsplätze erweitert werden. Damit können jetzt kurzfristig aber möglicherweise auch langfristig weitere Betreuungsplätze in Möringen über das Landkreisportal Kivan, das unter www.landkreis-stendal.meinkitaplatz.de/app verfügbar ist, beantragt werden.

Die Borghardt-Stiftung hat auch noch weitere Pläne für den Standort, die auch im Ort auf reges Interesse stoßen, wie Jacobs vor Ort im Gespräch mit Brandt bestätigt. In der Kinderarche soll auch eine Hortbetreuung möglich gemacht werden. „Das wäre optimal“, stellt Jacobs fest. Kinder, die mit dem Schulbus zurückkehren, steigen ohnehin unmittelbar vor der Kinderarche aus und wären dann direkt am Betreuungsort. Eine Genehmigung gibt es dafür jedoch noch nicht. Woran es hapert, sei dabei auch unklar. Die Stadt Stendal verweist in der Frage auf das Jugendamt, das sich quer stelle. Das jedoch habe der Borghardt-Stiftung generelle Bereitschaft signalisiert. Dass das klappt, zeige auch die Erfahrung. Die Verknüpfung von Hort und Kita werde schließlich schon länger in Stendal in der Kita „Leichtsinn“ praktiziert, erinnert der Stiftungsvorstand.

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