Diese gefühlte Häufung von Fällen lasse sich jedoch noch nicht statistisch belegen, antwortet Polizeihauptkommissar Dirk Marscheider auf AZ-Nachfrage. „Ein möglicher Anstieg lässt sich derzeit nicht in Zahlen ausdrücken.“ Das werde erst mit der Veröffentlichung der kommenden Kriminalstatistik möglich. Eine Zählung wird auch schwieriger, weil die Beuteziele sehr vielschichtig sind. „Ich denke, es ist auch die Frage, was Diebe tatsächlich suchen. Ist es etwas, was sie selbst verwenden möchten oder wollen sie das Diebesgut zu Geld machen.“
Wo zugeschlagen wird, scheint daher schwer vorhersehbar. Unternehmen müssen präventiv vorgehen. Dazu gehört, Fahrzeuge unbetankt stehenzulassen, Werkzeug nicht auf der Baustelle zu lagern und auch Sicherheitsunternehmen zu engagieren. „Die Möglichkeiten werden im Bereich der Prävention oft kommuniziert“, sagt Marscheider.
Erst Ende 2021 hatte die Polizei im Landkreis Stendal mit den Auswirkungen eines bundesweiten Phänomens zu kämpfen. Zahlreiche Katalysatoren wurden gestohlen (AZ berichtete). Einen Zusammenhang oder, dass es sogar dieselben Täter sein könnten, hält die Polizei jedoch für wenig wahrscheinlich. „Davon gehen wir nicht aus oder können davon nicht ausgehen. Das Diebesgut und der Modus Operandi sind einfach zu unterschiedlich.“ Vermutlich handele es sich bei den Baustellendiebstählen um Einzeldelikte. „Ob eine Gruppenstruktur dahintersteckt, solche Verfahrensfakten würden wir natürlich auch gerne herausfinden und in die Verfahrensabwicklung einfließen lassen“, sagt der Hauptkommissar.