„Wir müssen unsere Heimatstadt besser überregional verkaufen“, diagnostiziert der Unternehmer ungenutztes Potenzial. Stendal sei „eine wundervolle Stadt“ mit „wundervollen Menschen“ gerät Weise in viertelstündiger Selbstpräsentation fast ins Schwärmen. „Ich komme aus der Wirtschaft“ lässt sich der studierte Kernkraftstechniker und verheiratete Vater zweier Töchter in die Karten schauen, indem er ankündigt, Stendals Wirtschaftsförderung „umzustrukturieren“ und „personell aufzustocken“. Dafür gebe es bereits einen ersten Teilerfolg, da „eine Stelle in Planung“ sei, die noch auszuschreiben sei. Die Rolandstadt müsse zu einem „überregionalen Wirtschaftsstandort“ entwickelt werden, wofür nicht nur die Altmark-Autobahn eine „Riesenchance“ sei, sondern auch das Gewerbegebiet Flugplatz Borstel. Während Letzteres „endlich fertigzustellen“ sei, müsse eine bei Buchholz mögliche Industriefläche zügig geprüft werden. Ebenso „zeitnah“ gebraucht werde ein tragfähiges Betreiberkonzept für die Bauernmarkthalle. Konventionelle und ökologische Landwirtschaft seien zu unterstützen wie auch Mittelstand, Handwerk und Familienbetriebe. Weise wisse aber, dass mit der Ära Schmotz „21 erfolgreiche Jahre für unsere Stadt“ zu Ende gingen. Es werde für niemanden leicht, in die Fußstapfen des 69-jährigen, gebürtigen Thüringers zu treten.
Weil Stendaler Wähler aber kluge Leute seien, hofft der Noch-Oberbürgermeister am 27. März „auf eine weise Entscheidung“, sorgt Schmotz mit einer Anspielung auf den Familiennamen des möglichen neuen Rolandstadtchefs für Heiterkeit. Weise sei ein „geeigneter Kandidat, mit dem erstmals seit vielen Jahren wieder ein Stendaler an der Spitze Stendals stehen könnte. Falls sich das Rennen in den Wahlkabinen ähnlich gestaltet wie in der Traditionsherberge in Rathausnähe, stehen die Chancen nicht schlecht. 20 von 21 Parteifreunden kreuzten für Weise. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.