1. az-online.de
  2. Altmark
  3. Stendal

Angeklagter leugnet Überfall

Erstellt:

Von: Lina Wüstenberg

Kommentare

Im Raum 218 des Landgerichts Stendal fand am Donnerstag der erneute Prozessauftakt gegen einen 48-Jährigen statt. Die Verhandlung musste aufgrund von Corona-Erkrankungen neu aufgerollt werden.
Im Raum 218 des Landgerichts Stendal fand am Donnerstag der erneute Prozessauftakt gegen einen 48-Jährigen statt. Die Verhandlung musste aufgrund von Corona-Erkrankungen neu aufgerollt werden. © Lina Wüstenberg

Alles auf Anfang hieß es am Donnerstag bei dem Prozess gegen einen 48-Jährigen. Ihm werden Einbrüche, Diebstähle und der Überfall auf die Tourist-Information vorgeworfen. Coronabedingt ist der Prozess im vergangenen Jahr geplatzt

Stendal – Alles auf Anfang hieß es im Prozess um den Überfall auf eine Mitarbeiterin der Stendaler Tourist-Information am Donnerstagvormittag im Landgericht Stendal. Aufgrund mehrerer Corona-Erkrankungen musste der 2022 begonnene Prozess komplett neu aufgerollt werden (AZ berichtete).

Der Angeklagte soll am 19. September 2020 von einer Mitarbeiterin der Tourist-Information Geld gefordert und dabei ein Beil in seiner Hand gehalten haben. Die Frau gab ihm letztendlich zehn Euro aus ihrem Portemonnaie. Noch am selben Tag, so wird es ihm vorgeworfen, soll er in mehreren Stendaler Geschäften Schmuck und Parfüm gestohlen haben. Weiterhin soll er sich mithilfe eines Steins Zutritt zu einem Friseursalon verschafft haben. Aus diesem wurden Geld, zwei Friseurkoffer und mehrere Scheren geklaut. Dabei entstand ein Gesamtschaden von 567 Euro. Beim vierten Anklagepunkt handelt es sich um eine Schwarzfahrt mit der Bahn von Magdeburg nach Stendal – ohne gültigen Fahrausweis. Als eine Schaffnerin ihn kontrollierte und aufforderte, den Zug an der nächsten Haltestelle zu verlassen, habe sie der Angeklagte bedroht: „Ich stech dich ab.“ Daraufhin ließ die Schaffnerin ihn bis Stendal mitfahren. Außerdem wird dem Angeklagten ein Einbruch mit einem Multifunktionswerkzeug in den Stendaler Bahnhofskiosk vorgeworfen. Dabei trat ein Gesamtschaden von 245 Euro ein.

Der Angeklagte sagte aus, dass er bei der Tourist-Information kein Beil dabeigehabt habe, denn dieses sei ihm am Tag zuvor von der Polizei abgenommen worden. „Das haut nicht hin“, meinte der Angeklagte. Er sei damals in die Tourist-Information gegangen, weil er wissen wollte, ob es etwas für Obdachlose gebe. Jedoch gab er an, nicht in dieser drinnen gewesen zu sein. Er habe eine Frau vor dem Eingang angesprochen. Diese habe ihm aber nicht weiterhelfen können.

Die Diebstähle in den Stendaler Geschäften gab er zu. „Ich wollte den Schmuck verkaufen.“ Auch den Einbruch in den Friseursalon gestand er. Anschließend befand er sich mehrere Wochen in Uchtspringe zur Behandlung.

Zur Bahnfahrt und Bedrohung der Schaffnerin äußerte er sich wie folgt: „Ich kann mich nicht an die Fahrt erinnern.“ Anders sieht es beim Kiosk-Einbruch aus, diese Tat gab er zu. Er habe zu der Zeit Speed und Alkohol konsumiert. Außerdem war er bis 2015 im Maßregelvollzug. Auch wurde 1999 bei ihm Schizophrenie diagnostiziert. Am 24. Januar wird der Prozess wegen schwerer räuberischer Erpressung fortgesetzt.

Auch interessant

Kommentare