Aber auch aus anderen Gründen ist der Fund bemerkenswert. In dem Grab, das sich innerhalb des Gebäudes befand, findet sich auch etwas, was für die Region sonst ungewöhnlich sei. Neben mehreren Amphoren und Vasen sind auch ein Unterschenkelknochen und ein Schädel zu erkennen. In der Region gebe es viele Funde in kalkhaltigem Sandboden, Knochen blieben da nach tausenden von Jahren selten zurück. Insofern sei der sogenannte Mergelboden ein Glücksfall. Weitere Leichenteile gebe es nicht. Möglicherweise seien sie zu kultischen Zwecken entnommen worden. Aber auch Grabraub sei möglich.
Die Menge der gefundenen Kugelamphoren weist darauf hin, dass mehr als eine Person bestattet wurde. Für gewöhnlich gebe es für jeden Verstorbenen eine Amphore, erklärt Grabungsleiterin Mariola Raczkowska-Jones. In der Grabstelle befinden sich vier Amphoren, aber nur ein Schädel. Nach dem Ersteindruck könnte es sich um den eines jungen Mannes gehandelt haben.
Dafür spreche auch, dass mehrere Steinbeile entdeckt wurden. Eines davon lässt verschiedene Interpretationen zu, wie Dr. Friederich erklärt. Im Gegensatz zu den sonst recht graden Beilen hat es eine runde Kerbe an der Seite. Teile des Teams vermuten, das es sich um einen Fehlversuch handeln könnte. Andere wiederum halten es für möglich, dass es Absicht war und versucht wurde, eine weitere Griffmöglichkeit zu schaffen.
Eine Verzögerung für den Autobahnbau bedeuteten die Arbeiten nicht. Diese sollten bis die Fahrzeuge anrollen, beendet sein.