„Kultur verbindet, führt Menschen zusammen und vermittelt Sicherheit“, sagt die Seehäuserin im Gespräch mit der AZ. Und sie freut sich darüber, dass sich Menschen nach wie vor für die Kultur erwärmen. Ein Teil seien junge Leute, die zur Wendezeit Seehausen verlassen haben, aber später wieder in die Stadt zurückgekehrt seien. Als positives Beispiel nennt die Frau die Aktionen der Initiative Bergfest. „Das ist schon toll, was die auf die Beine stellen“, findet die Wischestädterin. Und: „Kultur bedeutet auch, was der Fördervereinsvorsitzende für das Waldbad, Dr. Walter Fiedler, unternimmt, um die Freizeitstätte zu erhalten.“
Sigrid Haut beteiligt sich zudem an der diesjährigen „KultourSpur“ unter dem Motto „Hiddensee-Impressionen – Fotoausstellung und Lesung“. Dazu lädt sie Interessenten am morgigen Sonnabend, 4. Juni, in ihre ehemalige „Schatztruhe“, Am Markt 3, in Seehausen ein. Geöffnet ist von 14 bis 18 Uhr. Jeweils ab 15 und ab 17 Uhr gibt es eine etwa 30-minütige Lesung, bei der die Wischestädterin ihre Eindrücke von der deutschen Insel schildert. Zuvor und danach können die circa 30 Fotos betrachtet werden. Für kulinarische Genüsse ist ebenfalls gesorgt. Seit rund 50 Jahren bereist Sigrid Haut mit ihrem Ehemann Günther das Ostsee-Eiland. Gerade während der Corona-Pandemie nahm sich die Altmärkerin Zeit, Motive zu entdecken. Unterwegs ist sie mit einer einfachen Digitalkamera, die Platz in ihrer Handtasche findet. Haut sagt von sich selbst, dass „sie technisch unbegabt und ein Smartphone für sie ungeeignet ist“. Und die Seehäuserin weiter: „Wenn ich ein Motiv entdecke, gibt es sofort eine Vollbremsung mit dem Fahrrad. Dieses Hobby empfehle ich auch allen, die sich Zeit für Spaziergänge nehmen.“ Je nach Jahreszeit entdecke man eine Landschaft mit anderen Augen. Beliebte Motive seien beispielsweise der Leuchtturm bei Grieben, die „Blaue Scheune“ und die Inselkirche. „Auf die habe ich verzichtet, das Alltägliche, was wir gern übersehen, ist da viel interessanter.“