Rüdiger Kloth, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Seehausen, war damals für Öffentlichkeitsarbeit im atomaren Zwischenlager Gorleben beschäftigt und hielt vor einer Gruppe einen Vortrag zu Sicherheitsaspekten, wobei es auch um Flugzeugabstürze ging. So kam die Frage auf, was passiert, wenn ein Flugzeug auf einen Castorbehälter stürzt? Kurze Zeit später sah Kloth die brennenden Türme in New York. „Keiner wusste damals, ob die Anschläge auf die USA begrenzt waren oder ob beispielsweise Berlin davon hätte betroffen werden können. Der 11. September 2001 ist ein Datum, da weiß jeder, was er damals gemacht hat, als die Taten geschehen waren.“
„Ich war damals Bundeswehroffizier und bei einer Stabsübung, dabei habe ich die Nachrichten verfolgt“, sagt Nico Schulz, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Osterburg. Später wurden dann Bundeswehrsoldaten nach Afghanistan eingezogen. Doch im Jahr 2002 hatte Altmärker Schulz bereits die Bundeswehr verlassen und wurde als CDU-Abgeordneter in den sachsen-anhaltinischen Landtag gewählt. Zuvor hatte er noch erlebt, wie sich die Bundeswehrsoldaten auf ihren Einsatz in Afghanistan vorbereitet haben. „Die Zeit des Anschlags war eine besondere Situation, man habe mit großer Verunsicherung in die Zukunft geblickt.“
Jürgen Emanuel, Mitglied im Osterburger Stadtrat, gastierte mit den biesestädtischen Blasmusikanten bereits 1997 und 2000 in verschieden amerikanischen Metropolen wie Minnesota, Chicago und Detroit. Im Herbst 2001 wollten die Altmärker erneut in die Vereinigten Staaten aufbrechen, doch dann kamen die Anschläge, die Planungen mussten gestrichen werden. Die Terrorattacken hatte Emanuel in Osterburg verfolgt. „Es kam mir so unwirklich vor, aber die Wirklichkeit war da.“ Vor zwei Jahren unternahm er erneut eine USA-Reise, diesmal privat. Dabei besuchte der Biesestädter die Gedenkstätte im New Yorker Ground Zero. „Da kamen mir die schrecklichen Bilder vom 11. September 2001 nochmals in Erinnerung.“