„Wenn die gesetzlichen Regelungen hier nicht helfen, müssen wir sie halt ändern“, meinte Stendals Bundestagsabgeordneter Faber, dem eine „Beweislastumkehr“ als Regelung vorschwebt, bei der man erst einmal davon ausgeht, dass der Wolf den Schaden verursacht hat und der Schäfer nicht beweisen muss, dass es zu einem Schaden gekommen ist.
Landtagsabgeordnete Tarricone, umweltpolitische Sprecherin der seit diesem Jahr wieder im Landtag vertretenen Freien Demokraten, will sich dafür einsetzen, dass auch die Anschaffungskosten für Herdenschutzhunde finanziert werden. Derzeit gibt es unterschiedliche Regelungen in den Bundesländern. In Sachsen-Anhalt werden nur die Unterhaltungskosten anteilig bezahlt, erläuterte Peter Oestreich vom Wolfskompetenzzentrum.
Allein in Sachsen-Anhalt leben laut offiziellen Zahlen inzwischen 150 Wölfe, vor drei Jahren sind es laut FDP-Mann Faber nur 100 gewesen. Schäfer Heinrich ist inzwischen jedenfalls mit seinem Latein am Ende: „Ich habe teilweise das Autoradio sowie Licht und Motor die ganze Nacht lang laufen lassen, um die Wölfe abzuhalten. Das ging drei tage gut und dann gab es den nächsten Wolfsriss.“ Auch ihm ist es wichtig, zu betonen, dass der Wolf auf keinen Fall massenhaft geschossen oder gar ausgerottet werden soll. Der Schäfer wünscht sich jedoch unbürokratische Hilfe und effektive Schutzmaßnahmen.