Den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bezeichnet er als sehr gut. „Andere Kreise kommen hierher, um sich das anzuschauen.“ Jedoch möchte er sich angesichts steigender Benzinpreise für eine dichtere Taktung der Busse einsetzen. Aufgrund der Fläche des Altmarkkreises seien die Strecken für den Einsatz von Elektrobussen zu lang. Auch bei diesem Thema möchte Kanitz wissen, was die Bürger wollen. Und er möchte ihnen und den Jobcentern Mut machen, die Gelder aus dem Bereich Bildung und Teilhabe voll auszuschöpfen.
Beim Thema Fotovoltaik setzt Kanitz darauf, erst mal die Dächer der kreiseigenen Gebäude mit derartigen Anlagen auszustatten, bevor in die Fläche gegangen wird. Verwendet werden könnten auch alte Deponieflächen.
Im ersten Wahlgang konnte Kanitz 34,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Das macht ihn zuversichtlich, die Wahl gewinnen zu können. „Viele haben uns doch gar nicht zugetraut, dass der Abstand nicht einmal vier Punkte betragen würde.“ Unterstützt wird der 47-Jährige aus Kalbe vor der Stichwahl von der Freien Liste, Die Linke und Bündnis 90 / Die Grünen.
Andreas Kluge (Jahrgang 1979), gebürtiger Halberstädter, tritt für CDU und FDP an. Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit sind Eigenschaften, die der Jübarer schätzt. Wer wie er den Karriereweg vom Lehrling bis zum Geschäftsführer des Zweckverbands Breitband Altmark gegangen ist, der kann sicher auch etwas mit Fleiß, Arbeitsdisziplin und Ehrgeiz anfangen. Alle seine Fähigkeiten wolle Kluge einsetzen, um den Altmarkkreis auf die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft auszurichten. Die geringe Wahlbeteiligung in der ersten Runde erklärt sich der Kandidat mit dem „ständigen Hin und Her in Kernfragen der Wirtschaft, der Gesundheit, der Bildung und vielen anderen Themen“ sowie damit verloren gegangenem Vertrauen in die Politik. Der 43-Jährige fühlt sich als „ideales Bindeglied“ zwischen der Jugend und den älteren Bürgern. „Ich stehe genau in der Mitte des Lebens“, beschreibt es Andreas Kluge.
Den intensiven Bau von Solarparks in der Altmark sieht der CDU/FDP-Kandidat mit Bedenken. Er ist für eine Quotenregelung – „Wir dürfen nicht unsere Heimat zum Kraftwerk anderer Regionen machen lassen und dabei leer ausgehen.“
E-Mobilität bei Bussen steht er offen gegenüber. Dafür müsse die Fahrzeugbranche jedoch zunächst die entsprechenden Reichweiten zur Verfügung stellen. Ob derzeit ungenutzte Bahnstrecken reaktiviert werden sollten, macht Kluge nicht an Ideologie, sondern am tatsächlichen Bedarf fest. Dieser müsse ermittelt und daraus die Schlüsse gezogen werden.
Durch ein Fördermanagement will der 43-Jährige gezielt an Gelder von Land und Bund kommen. Dadurch sollen auch mit möglichst wenigen Eigenmitteln größere Investitionen möglich werden.
Als Landrat will Andreas Kluge den Kreis unerschrocken nach außen vertreten, gleichzeitig aber seine guten Kontakte nach Magdeburg pflegen. Und auch für die Bürger will er ein offenes Ohr haben und viel vor Ort sein.