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Sanierung des Bürgermeisterhofes in Salzwedel geht voran

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Von: Christian Reuter

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Der Bürgermeisterhof Salzwedel: Im gleichnamigen Verein engagieren sich neben vielen anderen Thomas Fischer (von links), René Koch und der Architekt Ullrich Lemme. © Christian Reuter

Es ist ein ehrgeiziges Ziel, das sich der Salzwedeler Verein Bürgermeisterhof gesetzt hat: Die etwa 40 Mitglieder wollen das stark sanierungsbedürftige Fachwerk-Ensemble vor dem Verfall bewahren und einen öffentlichen Ort für lebendige Stadtentwicklung, Kultur und Vernetzung entstehen lassen. In den vergangenen drei Jahren wurde schon einiges geschafft, durch weitere Fördermittel und Spenden soll das Vorhaben weiter vorangetrieben werden.

Salzwedel - Der Bürgermeisterhof mit seinen fünf Häusern befindet sich inmitten der Salzwedeler Altstadt: Teile der Stadtmauer mit Wehrturm, ein ehemaliger Speicher, ein Hochständerhaus, ein Fachwerkhaus mit kleiner Gastronomie sowie das Torhaus mit Geschäft.

„Wir haben bereits drei Dächer und den Giebel vom Hochständerhaus instandgesetzt“, erklärt Ullrich Lemme, der das Projekt als Architekt begleitet. Dabei habe die originale Substanz Priorität, „die versuchen wir auch zu erhalten“.

Viele Arbeiten würden als Eigenleistung der Vereinsmitglieder erfolgen. Das sei oft ein mühseliger Aufwand. „Allein rund 50.000 Ziegel haben wir geschleppt“, verdeutlicht Lemme.

Natürlich können die Mitglieder des Vereins Bürgermeisterhof nicht alles allein bewältigen. Manches geht nicht ohne professionelle Unterstützung. So half beim Instandsetzen der Dächer die Dachdeckerfirma Kaul aus Fleetmark. Und das Ersetzen alter Eichenbalken im Erdgeschoss wurde von der Zimmerei Gnoth aus Ritze erledigt, berichtet der Architekt. Und ohne Geld kann auch nicht saniert werden. Deshalb sind Ullrich Lemme und die anderen Vereinsmitglieder auch froh, dass inzwischen eine zweite Förderung bewilligt worden ist. Damit sollen das Dach vom Fronthaus zur Burgstraße hin und der Seitenflügel des Gebäudes aus dem Jahr 1543 erneuert werden. Um den Bürgermeisterhof erhalten zu können, war der Verein in finanzielle Vorleistung gegangen, hatte das Fachwerkensemble mit eigenen Mitteln gekauft. „Rund 90.000 Euro haben wir für die Grunderwerbskosten ausgegeben“, sagt Lemme. Durch eine Spendenaktion soll die Kaufsumme wieder hereingeholt werden. Etwa 20.000 Euro seien noch nötig. Wer spenden will, kann sich im Internet unter dem Link https://bürgermeisterhof.de informieren.

Außerdem freut sich der Verein auch über tatkräftige Unterstützung bei den einzelnen Bauvorhaben. Ullrich Lemme: „Jeder, der mithelfen will, ist willkommen. Der gute Wille reicht schon.“

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