„Es zog unsere Kunden nach Aufhebung der Einschränkungen verstärkt in die weite Welt“, weiß Hiltraud Walden, eine der Geschäftsführerinnen im Holiday-Land-Reisebüro „Alte Jeetze“. Ganz hoch im Kurs stand hierbei Griechenland. Auch Ferienhäuser waren gefragt. „Der Trend ging und geht dabei ganz klar zur Pauschalreise – alles aus einer Hand“, erzählt Walden.
Ähnliche Erfahrungen haben auch die beiden Frauen im TUI-Reisecenter gemacht. Sowohl die Türkei als auch Griechenland waren besonders beliebte Reiseziele. Aber auch Fluss- und Hochseekreuzfahrten wurden oft gebucht, erinnert sich Frenkel. Und solche Fahrten seien immer noch begehrt. „Viele denken, dass das nur etwas für Ältere ist, aber das stimmt nicht“, erklärt sie und weist darauf hin, dass es sogar von Vorteil sei, wenn man noch recht fit eine solche Reise antritt. Und auch bei ihr sind Pauschalreisen gefragter, als An- und Abreise, Unterkunft und Co. einzeln zu buchen.
In welche Länder es die Altmärker zurzeit genau zieht, kann Annett Frenkel gar nicht so exakt sagen. Einschränken kann sie es lediglich auf europäische und nordafrikanische Ziele.
Bei Hiltraud Waldens Kunden liege der Fokus aktuell auf ausländischen Reisezielen. Also Kreuzfahrten, Rundreisen, Fernziele, aber auch der klassische Badeurlaub. „Das Inland wird kaum nachgefragt“, schätzt Walden ein. Und: „Alles, was in den vergangenen Jahren nicht möglich war, wird jetzt nachgeholt.“ Gerade bei Rundreisen zeige sich momentan ein Trend hin zu kleineren Gruppen, weg vom Massentourismus. „Die Kunden sind bereit, für etwas mehr Individualität auch mehr auszugeben“, erzählt die Reisebüro-Chefin. Zudem würden viele Kunden für das ganze Jahr planen und den Herbsturlaub gleich mitbuchen. „Was angesichts der steigenden Preise nicht die schlechteste Idee sein dürfte“, denkt Walden.
Apropos Preise: Die Lebenshaltungskosten dürften viele Bürger beschäftigen und belasten. Da ist es nur schwer vorstellbar, dass die Menschen vermehrt Reisen buchen. Doch Annett Frenkel findet das keineswegs paradox. „Der (Reise)Hunger überwiegt die Sorgen“, sagt sie, ohne lange zu überlegen. Und für die, die vielleicht mal wieder etwas anderes als die eigenen vier Wände sehen wollen, hat sie auch gleich noch einen Tipp: „Venedig. Das ist eine so tolle Stadt“, schwärmt die Reiseexpertin. Und wer es lieber, wie Frenkel sagt, „entschleunigend“ und „entspannend“ haben möchte, dem kann sie eine Flusskreuzfahrt zum Beispiel auf dem Rhein, Main oder der Mosel empfehlen.