Mit den Mitteln, die in Salzwedel zur Verfügung stünden, und den Organisatoren und Helfern, die sich ehrenamtlich engagieren, könne kein Christkindlmarkt wie in Nürnberg auf die Beine gestellt werden.
Ähnlich sieht das auch ein Händler auf dem Markt, der nicht namentlich genannt werden möchte. Für so eine kleine Stadt sei das Angebot ausreichend und die Dauer des Marktes beträchtlich. „Am Abend ist hier alles voll. Auch bei der Eröffnung, als es zuerst geregnet hatte. Zwei Stunden später passten die Leute kaum auf den Platz und wir Händler hätten Verstärkung gebraucht“, beteuerte der Stand-Betreiber. Demnach sei der Markt also durchaus sehr gefragt.
Unter den Besuchern des Weihnachtsmarkts kamen im AZ-Gespräch gemischte Gefühle auf. Eine Frau schilderte, dass sie am Sonntag erst gegen 19 Uhr da gewesen sei und nicht mal mehr eine Bratwurst bekommen habe. Dennoch fände sie es toll, dass es ihn gibt und man sich einen warmen Glühwein holen kann. Schön gestaltet sei er ebenfalls. „Ist aber nicht prickelnd“, lautete ihr Fazit.
Ein Mann aus Salzwedel äußerte sich dahingehend, dass der Markt schon ziemlich klein sei und man in einer Hansestadt mehr erwarte. Besonders im Vergleich zu vergangenen Jahren sei der Markt recht enttäuschend. Allerdings räumte der Salzwedeler Marktbesucher auch ein, dass man schon damals viel gemeckert habe.
Lob gab es von einem weiteren Marktgänger, der es schön findet, dass es endlich mal einen Markt für alle gebe. Es sei für Klein und Groß etwas dabei, und für Salzwedel sei der Markt völlig ausreichend.
Die Stadt Salzwedel äußert sich zur Kritik am Markt wie folgt: „Gemeinsam mit der Werbegemeinschaft Salzwedel vertreten wir die Auffassung, dass der Markt unter den gegebenen Umständen eine gelungene Sache für unsere Hansestadt ist.“
Leider hätten etliche Wünsche nicht erfüllt werden können. Man hoffe aber trotzdem, dass weihnachtliche Stimmung durch den kleinen Markt verbreitet werde.
Kommentar
Weihnachtsmarkt: Einfach nur peinlich
Von Ulrike Meineke
Dieser Weihnachtsmarkt ist einfach nur peinlich. Es gibt für alle etwas? Das stimmt: ein Kettenkarussell für die Kinder (das am Samstagabend um 17.30 Uhr zur besten Weihnachtsmarktzeit mangels Interesses stillstand), Grünkohl mit Bregenwurst gegen Hunger und Glühwein satt. Wenn die Werbegemeinschaft und die Stadt beteuern, dass man mehr nicht auf die Beine stellen konnte, dann fragt man sich, wie das andere, weitaus kleinere Städte hinkriegen. Die haben es am ersten Adventwochenende vorgemacht – mit Weihnachtsmännern und Programm. Hätte man Vereine/Schulen/Kinder ins Boot geholt, wäre da ganz sicher mehr drin gewesen als diese Peinlichkeit für die Kreis-, Hanse- und Baumkuchenstadt Salzwedel.