So spektakulär erging es den anderen Störchen nicht. Manchmal ist auch schon die traurige Gewissheit des Ablebens vorhanden. Storch XS974 sendete Mitte August zuletzt aus der Nähe von Zwickau; der Sender versagte aus unbekannten Gründen, wie die AZ aus Loburg erfuhr.
Claus (XM973) hält sich seit einiger Zeit in Palästina an der Grenze zu Jordanien auf. Er sei bequem und bevorzuge eine Mülldeponie, hieß es vor einigen Wochen aus Loburg.
Sein Bruder (XY972) ist höchstwahrscheinlich im Spätsommer in Syrien ums Leben gekommen. Seine Lebenszeichen verloren sich südlich von Damaskus in einem militärischen Sperrgebiet. Für die Storchenfreunde ist Syrien ein schwieriges Gebiet, da dort auch Jagd auf die Tiere gemacht werde.
Die beiden Exemplare aus Siedenlangenbeck erfuhren ein höchst unterschiedliches Schicksal. Das Leben von XW962 endete im August an einem Strommast in der Nähe des polnischen Gleiwitz. Bruder Moritz (XZ963) hielt sich lange Zeit in Marokko im Großraum Rabat auf. Zu seinen Lieblingsplätzen zählte außerdem eine Mülldeponie bei Kenitra, nördlich der Hauptstadt. Derzeit ist er in Spanien bei Cadiz.
Verluste unter den Jungstörchen ist für die Experten nichts Überraschendes. Nur ein Drittel der Tiere überlebe den ersten Storchenzug in den Süden, heißt es aus Loburg. Dafür gebe es unterschiedliche Ursachen; eine häufige seien jedoch ungesicherte Strommasten. Das zeigt sich an den Daten über andere Störche mit Sendern. Von den vier Köckter Exemplaren sind drei verstorben, der Vierte wird schon länger im Sudan vermisst.