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Kommunale Flächen sollen nicht mehr für derartige Auftritte genutzt werden

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Von: Lydia Zahn

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Die Linksfraktion fordert in einem Antrag, dass Veranstaltungen mit Wildtierdressuren nicht mehr auf städtischem Grund stattfinden dürfen. Das Foto zeigt Tiger bei einem Auftritt im Jahr 2014. © AZ-Archiv

Die Salzwedeler Linken fordern in einem Antrag, dass die Stadt keine kommunalen Flächen und Einrichtungen mehr für Veranstaltungen mit Wildtierdressuren – also auch Zirkussen mit Tieren – zur Verfügung stellt.

Salzwedel – Zurzeit gastiert der Zirkus Busch auf der Festwiese Kämmereiteiche in Salzwedel (siehe zweite Salzwedel-Seite), welcher unter anderem auch mit Tieren arbeitet. Das rief die Linke-Fraktion auf den Plan. Stadtrat Marco Heide reichte nun für seine Fraktion einen Antrag ein, in dem die Linken fordern, dass kommunale Flächen für Veranstaltungen mit Wildtierdressuren nicht mehr zur Verfügung gestellt werden sollen.

„Wildtiere stellen besonders hohe Ansprüche an ihre Haltung und Unterbringung. In einem Zirkusunternehmen ist eine verantwortbare Haltung von Wildtieren grundsätzlich nicht möglich“, heißt es in dem Antrag. Auch erklären die Linken, dass in den meisten europäischen Ländern Wildtiere in Zirkussen verboten seien. In Ländern wie Griechenland, Malta und Zypern gelte ein generelles Tierverbot für Zirkusse. „Deutschland zählt mittlerweile nur noch mit Spanien und Italien zu den drei einzigen EU-Ländern, in denen Wildtiere in Zirkussen auftreten müssen“, betont die Fraktion weiter.

Die Hansestadt Salzwedel solle ein klares Zeichen setzen und Auftritte auf kommunalen Flächen sowie in kommunalen Einrichtungen nicht mehr zulassen, in dem diese Plätze für Veranstaltungen mit Wildtierdressuren nicht zur Verfügung gestellt werden, fordert die Linke. Es handele sich um eine nicht mehr zeitgemäße Art der Unterhaltung.

Eine amtliche Tierärztin des Altmarkkreises Salzwedel hatte dem Zirkus Busch übrigens am Montag einen Besuch abgestattet und kam durch die Kontrolle zu dem Schluss, dass sämtliche Tiere dort in einem guten Ernährungs- und Pflegezustand seien. „Die Haltungsbedingungen ergaben keinen Anlass zur Beanstandung“, erklärte Birgit Eurich, Pressesprecherin des Altmarkkreises, auf AZ- Nachfrage.

Ob die Stadträte das Ganze so wie die Linken sehen und für ein Verbot solcher Aufführungen sind, wird sich zeigen. Aber zuvor muss der Antrag der Fraktion erst einmal in den Fachausschüssen diskutiert und dort darüber abgestimmt werden. Am Ende könnte der Stadtrat eine Entscheidung in dieser Sache treffen.

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