Das Comeback des IRE war mehrfach verschoben worden – auf Ende April, den 12. Mai, den 31. Juli und dann auf den Fahrplanwechsel am 12. Dezember (die AZ berichtete). Als Gründe waren seitens des Konzerns steigende Corona-Infektionszahlen, die entsprechend potenziell geringe Auslastung der Züge und damit die fehlende wirtschaftliche Tragfähigkeit sowie zuletzt umfangreiche Bauarbeiten auf der Schnellfahrstrecke zwischen Berlin und Hamburg angegeben worden. Diese führt die Bahn jetzt in ihrem Statement auch als Hauptgrund für das endgültige Aus des IRE an.
Als direkte Verbindung zwischen den Metropolen Hamburg und Berlin via Lüneburg, Stendal und Salzwedel nahm der IRE Berlin-Hamburg am 14. April 2014 erstmals Fahrt auf.
Die Auslastung der Züge und die Rückmeldung der Fahrgäste hätten zwar gezeigt, „dass wir mit diesem Angebot lange Zeit das richtige Produkt zur richtigen Zeit anbieten konnten.“ Allerdings habe die Sperrung der Schnellfahrstrecke Berlin-Hamburg dazu geführt, dass ICE, Güterverkehr und andere Linien über die Strecke des IRE umgeleitet worden seien, der IRE selbst aber dort keine Trasse (Fahrplan) erhalten habe. Doch die Basis für die Verkehrswende sei ein leistungsfähiges und modernes Schienennetz.
„Bedauerlicherweise werden die baubedingten Einschränkungen auch perspektivisch nicht weniger. Mit Blick auf die Jahre 2022 und 2023 müssen wir bereits jetzt feststellen, dass auch in den kommenden zwei Jahren aufgrund umfangreicher Bauarbeiten kein durchgängig verlässliches und kundenorientiertes Angebot und damit kein wirtschaftlicher Betrieb des IRE Berlin-Hamburg realisierbar ist“, teilt die Deutsche Bahn mit. Deshalb habe es für den IRE Berlin-Hamburg immer wieder Wochen oder sogar Monate gegeben, in denen er umgeleitet wurde oder komplett ausfallen musste.
Und abschließend schreibt die Bahn: „Wir bedauern die Einstellung des IRE Berlin-Hamburg sehr und haben uns diese Entscheidung – gerade nach anderthalb Jahren Pandemie – nicht leicht gemacht.“