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Fuchs und Marder halten Hühnerzüchter in Atem

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Von: Lydia Zahn

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frau mit hühnern
Heike Schulze aus Henningen hatte schon immer Hühner. Und davon kann sie auch kein Fuchs oder Marder abbringen. © Zahn, Lydia

Heike Schulze gibt nicht auf. Die Henningerin hat seit Monaten mit den Rissen eines Fuchses zu kämpfen, der nicht nur auf ihrem Anwesen sein Unwesen treibt. Zig Hühner sind dem Tier offenbar schon zum Opfer gefallen.

Henningen – Eigentlich laufen die Hühner der 61-Jährigen frei herum – auch nachts. Damit ist es allerdings vorbei, seitdem ein Fuchs und ein Marder zu später Stunde durchs Dorf streifen. Angefangen hatte es im Februar / März. Da schlug der Fuchs das erste Mal zu.

Kurz darauf verschwanden wieder Hühner – ob dies der Fuchs oder Marder war, kann Schulze nicht genau benennen. Doch die Risse waren Anlass genug für die Henningerin, eine automatisch schließende Klappe für den Stall sowie Wildkameras zu besorgen. Die Maßnahmen reichten jedoch nicht aus. Der Täter schlug wieder zu.

„Am 12. April, ich weiß das noch so genau, weil das mein Geburtstag ist, ging ich morgens zu den Hühnern, um Eier für das Frühstück zu holen“, erzählt Schulze. Doch: „Ich sah überall Federn und drei Hühner, die verängstigt in der Ecke saßen.“ Zehn Hennen hatte sich der Fuchs geholt. „Seitdem sperre ich die Hühner abends weg“, erklärt sie. Anders gehe es nicht.

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Seit einigen Monaten streift ein Fuchs durch den Ort. Heike Schulze stellte deshalb Wildkameras auf. © Privat

Mit dem Problem steht die 61-Jährige nicht alleine da. Sie hat sich im Ort umgehört; auch bei Nachbarn und Freunden hat der Fuchs zugeschlagen. „Zirka 1500 Euro Schaden hat er insgesamt verursacht. Und 60 bis 70 Hühner geholt. Dazu kommen noch Enten und deren Eier“, berichtet Schulze. Bei ihr seien es 250 Euro plus der Eierausfall gewesen. Seit sie ihren Hahn und die 16 Hennen abends in den Stall bringt, hatte der Fuchs jedoch keinen Erfolg mehr bei ihr.

Nicht nur bei ihren Tieren, auch bei denen ihrer Mutter (91) schaut sie nach dem Rechten. Dort hatte der Fuchs bisher zum Glück kein Jagdglück. „Ich hoffe nur, dass er nicht irgendwann tagsüber kommt“, betont Schulze. Das sei nämlich einem ihrer Kollegen und auch Nachbarn bereits passiert.

Was für Heike Schulze ein Rätsel bleibt: Warum ist der Fuchs ausgerechnet dieses Jahr in Henningen auf Streifzug? Sie habe in den Jahren zuvor nie Probleme gehabt. Derart viele Risse habe es auch noch nicht im Ort gegeben. „Ich denke, es wird wenig Futter geben. Und er hat sicherlich Junge mit Hunger.

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Nicht nur ein Fuchs, sondern auch ein Marder treibt nachts in Henningen sein Unwesen. © Privat

Eine dauerhafte Lösung müsse nun her, auch wenn die Hennen vorerst in den Ställen sicher sind. „Was mir aufgefallen ist: Die Hühnerbesitzer gehen pünktlich nach Hause, um die Klappen zuzumachen“, erzählt die 61-Jährige. Sie würde wieder gerne ihre Hühner auch nachts frei herumlaufen lassen. Und fragt sich: „Was kann man da nur tun?“

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