Dr. Bernd Kwiatkowski, Fraktionsvorsitzender der Salzwedeler CDU, stellt im AZ-Gespräch klar: „Aus meiner Sicht wäre es sehr wünschenswert, wenn mehr Frauen im Stadtrat säßen.“ Allerdings habe er bei den letzten Wahlen die Erfahrung gemacht, dass viele Frauen keine Zeit hätten, in der Kommunalpolitik an Sitzungen am Abend teilzunehmen.
Am besten schneidet die Fraktion Die Linke mit vier Frauen und zwei Männern, also 66,7 Prozent Frauenanteil, ab. Das freut die Fraktionsvorsitzende Ute Brunsch. „Wir stellen auch immer Frauen zur Wahl auf.“ Wenn man keine Frauen aufstelle, könnten auch keine gewählt werden, sagt Brunsch.
Bündnis 90 / Die Grünen sind mit drei Mitgliedern, davon zwei Männer und eine Frau, sprich 33,3 Prozent, im Stadtrat vertreten. „Wir streben generell eine Parität an“, schildert Fraktionsvorsitzender Martin Schulz.
Die Freie Fraktion ist mit vier Männern und einer Frau im Stadtrat vertreten, also einer Quote von 20 Prozent. „Da haben wir keinen Einfluss drauf, das entscheidet der Wähler. Wir werden zur nächsten Wahl aber 40 bis 50 Prozent Frauen aufstellen“, sagt der Fraktionsvorsitzende Nils Krümmel.
Fünf Männer und eine Frau sitzen für die Fraktion Stadt bis Land im Stadtrat. „Es ist schwierig, Kandidaten zu finden. Und wenn man sie hat, müssen sie auch gewählt werden. Wir werden zur nächsten Wahl wieder Frauen aufstellen“, informiert der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kappler auf AZ-Nachfrage.
Die Fraktionsvorsitzenden der AfD und der SPD waren bis zum Redaktionsschluss nicht zu erreichen. Allerdings kommt die AfD mit zwei Frauen und drei Männern, also einer Frauenquote von 40 Prozent, auf das zweitbeste Ergebnis. Bei der SPD sind es vier Männer und eine Frau, sprich 20 Prozent.
Besonders unausgeglichen sieht es wieder aus, wirft man einen Blick auf die geschlechtliche Verteilung der Fraktionsvorsitzenden. Lediglich eine von sieben Fraktionen wird von einer Frau geleitet. Der fraktionsübergreifende Frauenanteil liegt hier also bei 14,3 Prozent.