Für den Automobil-Experten sei der Tankrabatt sowieso nicht so umgesetzt worden, wie es hätte sein sollen. „Wir als Vorstand haben das am Anfang auch schon bemängelt, dass der Rabatt nicht so angekommen ist wie versprochen. Der Endverbraucher hat davon ja nichts gehabt beziehungsweise nicht viel.“ Er ist der Meinung, dass das Ganze genauer hätte geregelt und umgesetzt werden müssen. „So können sich die Ölkonzerne das einfach einverleiben.“
„Für mich ist das Betrug am Kunden“, brachte es Heike Burchardt schon Mitte Juni auf den Punkt. Zusammen mit der AZ hat sie einen Blick auf die aktuellen Preise und auf die von vor einem Jahr geworfen. Kostete der Liter Benzin am Dienstagmorgen 1,869 Euro und Diesel 1,959 Euro, so lag der Preis am gleichen Tag vor einem Jahr noch bei 1,429 Euro für Diesel und 1,639 Euro für Benzin. Das ist ein Unterschied von fast 50 Cent beim Diesel und rund 20 Cent beim Benzin. Aktuell lägen die Preise auf ungefährem Niveau wie vor dem Ukraine-Krieg, schätzt Burchardt ein.
Wie viel der Liter in einem Monat im Schnitt gekostet hat, kann Burchardt nicht sagen. „Durchschnittliche Preise für einen Tag oder einen Monat kann man gar nicht mehr benennen, so oft wechselt das“, nervt es die Tankstellen-Pächterin. Denn die Preise werden nicht von den Tankstellen selbst, sondern von den Zentralen gesteuert. Lagen die Umstellungen sonst bei rund sechs Mal am Tag, sind es zurzeit 30 bis 35. Bis Dienstagmittag waren es bereits knapp 20. „In Österreich wird nur ein bis zwei Mal am Tag umgestellt, und das wars“, erzählt Burchardt.
So viel wie versprochen hatte der Salzwedeler also nicht vom Tankrabatt. Uwe Ahrends ist dafür, diesen zumindest für Pendler aufrechtzuerhalten. „Wer sein Auto ständig braucht, um zur Arbeit zu kommen, müsste weiter entlastet werden. Ob diese Menschen dann etwas zurückbekommen oder das über die Steuerabrechnung läuft, müsste geguckt werden“, findet Ahrends.
Der ADAC geht übrigens davon aus, dass die Preise mit Auslaufen des Tankrabatts Ende August wieder deutlich steigen.