Und so kam es, dass sich Scholz an die Klinik in der Hansestadt wandte, die ihr Angebot dankend annahm. Bei einem Vor-Ort-Treffen führte eine Krankenschwester die Salzwedelerin durch die Geburtsstation, zeigte und erzählte ihr viel – unter anderem zu Sternenkindern. „Ich hatte sofort tausende Ideen, die ich umsetzen wollte“, erzählt die 32-Jährige im Gespräch mit der Altmark-Zeitung. Kurz darauf machte sie sich auch schon an die Arbeit. Zu den Mützen gesellten sich Einschlagdecken für Sternenkinder. Nach und nach wurde es immer mehr. Ihre Aktion bekam ebenfalls mehr Aufmerksamkeit und andere Menschen wollten sie dabei unterstützen.
Mittlerweile fertigt „Sternchenzauber Altmark“ nicht mehr nur Mützen und Einschlagdecken, sondern auch Boxen für die Eltern. „Es ist ein Zeichen, dass das Kind gesehen wird“, findet Scholz. In den kleinen Kisten sind verschiedene Dinge zu finden. Je nachdem, ob es sich um eine personalisierte Box handelt oder nicht. Was immer dabei ist, ist eine Sternzeichenkarte, ein Anhänger, auf den die Eltern den Fußabdruck ihres Babys verewigen können, eine Kerze sowie etwas Gehäkeltes, zum Beispiel ein Engel oder Flügel. Dazu kommen noch andere kleine Aufmerksamkeiten, die auch personalisierbar sind. Dafür braucht Anne Scholz nur den Namen und / oder das Geburtsdatum des Kindes. Die Boxen bekommen Mama und Papa aber nicht nur im Krankenhaus, sondern können sich diese auch von der Salzwedelerin zuschicken lassen. Auch dann, wenn der Verlust schon länger zurückliegt.
Das gesamte Angebot ist kostenlos, deshalb finanziert sich die Organisation über Material- und Geldspenden, aber auch sie selbst und die Helfer bezahlen einiges aus eigener Tasche. Unterstützer wie Dana Christepei von Feinstich by Dana oder auch bekannt als Danas Nähschule aus Uelzen helfen ihr, wo sie können.
Anne Scholz hat schon weitere Ideen, die sie nach und nach umsetzen möchte. Die Salzwedelerin scheint nicht zu stoppen zu sein und in ihrer neuen Aufgabe richtig aufzugehen. Eines ihrer Ziele ist es, dass die ehrenamtliche Organisation zu einem Verein wird, das dauere aber noch. Ein weiterer Herzenswunsch der 32-Jährigen ist es, dass das Thema mehr Aufmerksamkeit bekommt. „Es ist in unserer Gesellschaft immer noch ein bisschen ein Tabuthema“, sagt Scholz traurig. „Das Baby im Bauch der Mutter hat für sie und den Vater gelebt. Für Außenstehende ist das nicht immer nachvollziehbar. Aber jedes Leben, auch das der Sternenkinder, ist bedeutsam.“