Die raumgreifende Breite des schmalen Grünen Bandes mit der Colbitz-Letzlinger Heide gleichzustellen, verschlägt Landwirt Julius Kurzweg und der Naturschützer Olaf Olejnik die Sprache. Beide versuchen seit Jahren, mit der Bundeswehr auf einen Nenner zu kommen. Die ersten Anrufe bei den Heeresfliegern in Faßberg, so erinnert sich Kurzweg, endete gewissermaßen mit den Worten „Befehl ist Befehl“.
Ein Anruf der Bundeswehr bei ihm vor einiger Zeit, habe ebenfalls nichts zu einer gemeinsamen Lösung beigetragen. Er habe viele, aber nicht zielführende Worte zu hören bekommen, ärgert sich der Herdenmanager der Agrarerzeugergemeinschaft Pretzier.
Gegenwärtigen Versuchen, das Grüne Band zum Weltkulturerbe zu erheben, scheint die Bundeswehr ebenso wenig zu interessieren. In der Pressemitteilung heißt es: „Darüber hinaus unterliegen auch die Übungsplätze der Bundeswehr denselben Einschränkungen zum Umwelt- und Naturschutz wie auch außerhalb der Übungsplätze.“
Und weiter heißt es: „Überfliegt die Besatzung ein Waldstück, hinter dem beispielsweise eine Pferdekoppel liegt, kann sie diese erst sehr spät oder gar nicht als solche erkennen. Ein Ausweichen ist dann nicht mehr möglich oder führt sogar dazu, dass andere Bereiche direkt überflogen werden, was von Beobachtern am Boden dann wiederum als aktives Ansteuern wahrgenommen werden kann. Die Piloten versuchen stets, solche Situationen zu vermeiden.“ Genau das ist es, was Herdenmanager Kurzweg und Naturschützer Olejnik von der Bundeswehr wollen: gemeinsame Absprachen. Das Duo kennt das Grüne Band im Raum Salzwedel aus dem Effeff. Absprachen, wann wo geflogen werden könnte und wann lieber nicht, welche Abschnitte wann zu meiden sind usw. – das ist es, was das Duo erreichen will. Doch das ist bislang auf taube Ohren bei den Militärs gestoßen. Denn die Quintessenz der Pressemitteilung der Division Schnelle Kräfte ist: Wir machen so weiter wie bisher. Kurzweg und Olejnik aber auch.