„Ich habe überhaupt kein Interesse. Habe nur bisschen was mitbekommen und finde einen Boykott schon gerechtfertigt. Aber wirklich kümmern tut es mich nicht“, erzählte die 35-jährige Anna Beinrot aus Lüchow. Anders sah das der 55-jährige Burkhard Mantau, der im AZ-Gespräch sagte: „Ich finde das alles ein bisschen übertrieben. Deutschland versucht immer, anderen Ländern ihre Demokratie aufzuzwingen. Soll doch jedes Land selber machen. Natürlich bin ich aber auch gegen die Diskriminierung von Schwulen. ‚Jeder soll nach seiner Fasson selig werden‘, wie der alte Fritz schon sagte.“
Eine 78-jährige Rentnerin aus Salzwedel kam ebenfalls auf die Diskriminierung zu sprechen und kritisierte dabei: „Ich hätte es wichtig gefunden, wenn Manuel Neuer die Armbinde ,One Love‘ getragen hätte. Alle verdienen Menschenrechte, auch die Menschen in Katar. Da sind wir alle gleich.“
Wie denn aber treue Fußball-Fans über die WM in Katar denken, bleibt wohl unklar. Jedoch zeigte das Public Viewing im „Hanseat“ am Mittwoch keinen großen Ansturm (AZ berichtete). Ob dies aber an der Uhrzeit lag oder doch an den Boykott-Aufrufen, ist ebenfalls fraglich. So volle Veranstaltungen wie bei der EM 2021 wird es vermutlich kaum geben.