Ein weiteres Zurückverlegen der Geh- und Radwegüberquerung über die Brückenstraße hatten die Verkehrsexperten als unzumutbar für ältere und behinderte Menschen abgelehnt und darin auch keine wirkliche Entschärfung des Unfallschwerpunktes gesehen. Am Rande bemerkt: Vertreter des städtischen Bauamtes, die zwingend an den Tagungen der Verkehrsunfallkommission teilnehmen müssen, wurden dort weder 2020 noch 2021 gesehen.
Eine Chance, der Verpflichtung einer baulichen Veränderung nachzukommen, hatte die Stadt nicht genutzt. Während der Sanierung der B 71 war am Thälmannstraßenabschnitt in Höhe Aral-Tankstelle die Fahrbahn verbreitert worden, um dort den Straßenverkehr auf zwei Spuren durchzulotsen. Nach Ende der Baumaßnahme ließ die Stadt trotz expliziter Nachfrage der Bauleute das Fahrbahnstück wieder abreißen.
Auf eine AZ-Nachfrage, wie weit die Entschärfung des Unfallschwerpunktes denn nun gediehen sei, reagierte die Stadt gestern nicht. Vor einigen Monaten hieß es aus der Verwaltung, dass „eine Mittelveranschlagung für die Haushaltsplanung 2022“ vorgenommen werden solle, sodass erst dann ein Auftrag für einen Planer erfolgen könnte. „Gegebenenfalls“ werde im nächsten Jahr geplant, hieß es. Zugleich erfolgte der Hinweis, dass Salzwedel 2022 vermutlich in die Konsolidierung rutschen werde. Auf gut Deutsch: Es gibt kein Geld.
Zur Erinnerung: Seit 2017 haben sich an dem Unfallschwerpunkt inzwischen 37 Verkehrsunfälle ereignet. Dabei sind 17 Menschen verletzt worden.